Zora hat geschrieben:Mhmm...braucht man denn ein Extrabuch für das Arbeiten mit Overlockmaschinen? Ich dachte das wäre gar nicht so kompliziert Oo aber eine Overlock ist noch in der Zukunft, bis ich wirklich wieder Zeit habe, viel zu nähen.
Braucht man ein Overlockbuch? Nicht unbedingt, ich bin halt eine Büchernärrin und habe daher weit mehr im Regal stehen als nötig. Bei der Overlockmaschine (und Covermaschine) ist allerdings einiges anders als bei "normalen" Nähmaschinen. Das beginnt beim Einfädeln und den Einstellungen (bei 4 Fäden, 4 Fadenspannungen, 2 Greifern, 2 Nadeln, xx Ösen kann einfach mehr falsch sein als bei nur Ober- und Unterfaden), betrifft aber auch Dinge wie Kurven und Ecken nähen und die Reihenfolge des Zusammenfügens, wenn man die Overlock nicht nur zum Versäubern, sondern auch zum Nähen (also Zusammenfügen von Teilen) verwenden will. In normalen Nähbüchern wird das nicht behandelt, in den älteren schon gar nicht. Man findet sehr viel davon auch im Web, incl. Videoanleitungen. Aber da findet man halt auch den einen oder anderen haarsträubenden Blödsinn.
Ich habe dieses eine Buch: Schritt für Schritt zum eigenen Schnitt, da steht zu älteren Büchern und Schnittmustern drinnen, dass Neulinge damit vielleicht Probleme haben könnten, weil sie zu viel auslassen?
Dein Buch kenne ich nur vom Hörensagen und finde leider auch keine Vorschau bei Amazon, aber dass die älteren Bücher zuviel auslassen, würde ich nicht sagen. Im Gegenteil: die sind so ausführlich, dass ein Anfänger sich ggf "erschlagen" fühlen kann. Die neuen neigen da eher zum Auslassen, weil man die Leserin oder den Leser nicht "überfordern" will. So ähnlich wie manche Schnitte und Anleitungen in der Burda easy. Da gibt es zB oft keine Einlagen oder Verstärkungen, wo sie sehr sinnvoll wären (Verschlusskanten, Tascheneingriffe ...). Weniger Teile, weniger zuschneiden, weniger erklären bringt natürlich schneller ein fertiges Modell. Aber nach ein-, zweimal waschen wird es halt lappig und lässt sich nur mehr mit Mühe in Form bügeln und die Taschen und Knöpfe reißen aus, weil darunter keine Verstärkung angebracht wurde.
Ich bin auch ein bisschen verwirrt, was ich von manchen Büchern zu erwarten habe. Das NähGB sieht irgendwie aus wie ein pures Grundlagenbuch - aber ich brauche eigentlich nicht mehr von Zubehör und einfachen Steppnähten lesen.
Ich habe das NähGB. Es ist nett zu lesen und es enthält eine Reihe von guten Tipps (zB zum Bügeln), ist aber für ein "Grundlagenbuch" viel zu knapp gehalten. ZB werden verschiedene Taschenarten aufgezählt, aber nicht erklärt, wie man sie näht, detto bei den Reißverschlüssen und bei den Krägen. Also: du weißt nachher, dass es zweiseitig und einseitig verdeckte RV gibt und unverdeckte und nahtverdeckte, aber wie du die geschickt einnähen kannst, musst du erst wieder googeln. Das NähGB ist eher was zum Lesen bei einer Bahnfahrt oder für Leute, die das meiste schon aus anderen Quellen wissen und nur erfahren wollen, was eine Maßschneiderin von der einen oder anderen Methode hält. Borg es dir am besten aus, wenn du es lesen willst. Oder schau, ob du es antiquarisch bekommst. Bei 5 oder 10 Euro ist der Verlust nicht so groß, wenn du es dann noch nicht behalten, sondern weiterschenken oder auf dem Flohmarkt verkaufen willst.
Und die Grundschnittmethode finde ich auch interessant - aber da bin ich nicht sicher, ob ich das schon kann.
Schnitte konstruieren oder anpassen, Modellentwicklung und nähen sind grundsätzlich verschiedene Paar Schuhe und es gibt dazu auch völlig getrennte Literatur. In dem oben erwähnten "silbernen" Burda Nähbuch wird allerdings auch erklärt, wie man Passformprobleme behebt und wie man Schnitte abändern kann, wenn einem zB der Ausschnitt nicht gefällt oder man den Brustabnäher verlegen will.
Ich besuche ja grad einen Schnittkonstruktionskurs und besitze auch Bücher über Konstruktion und ich finde, dass man sich dabei deutlich leichter tut, wenn man schon einige Kleidungsstücke nach fertigen Schnitten genäht hat. Dann weiß man besser, wie ein Oberteil aussehen kann, dass sich die Armlochkurve vorne und hinten unterscheidet und wie rund oder flach die Hüftkurve beim eigenen Körper sein darf, damit man in das Kleidungstück reinpasst, aber nichts absteht. Wer bisher nur Kissenhüllen und Utensilos oder gar nichts genäht hat, tut sich dabei deutlich schwerer.
Ich hatte aus der UniBib jetzt auch das Nähbuch von Jules Fallon, das fand ich ganz gut! Da sind auch verschiedene Dinge erklärt.... Puh, so viele Bücher

Aber das von Fallon hab ich jetzt schonmal durchgeblättert -vielleicht das mal, das fand ich sehr angenehm und es hat ein großes Kapitel zu nähen mit Stretch.
Meinst du Yoshiko Mizuno? Ich finde auf Amazon jetzt primär Bücher von ihr zu Tasschen und Verschlüssen^^
Wenn du eine Bibliothek in Reichweite hast, dann borg dir soviel wie möglich aus und schau dir auch die Quellenangaben hinten in den Büchern an. Dann kriegst du am besten heraus, was dir zusagt. Fallon klingt auch für mich interessant. Muss ich mir anschauen.
Und ja, es war Yoshiko Mizuno. Die Taschen und Verschlüsse habe ich von ihr, außerdem 2 Bücher über Zuschneiden und Nähen.
Bei Stiebner gibts auch ein Buch mit "Profi-Tipps" oder so ähnlich, das Leute, die es gelesen haben, zwar nicht schlecht finden, aber auch nicht besonders "profimäßig" - zumindest, wenn man bei Profi an gute Maßschneiderei oder Haute Couture denkt. Ich dachte, das sei auch von ihr, habe mich aber geirrt. Hier ein Link zur Besprechung und Diskussion über das Buch
http://www.hobbyschneiderin24.net/porta ... p?t=188923 (Dort finden sich noch viel mehr Buchbesprechungen. Das gefährliche daran ist, dass man die dann alle gleich haben will ;-) Hat mich schon einiges Geld gekostet.