Mit Fotos aus dem Heft wäre ich vorsichtig. Für Rezensionen bekommt man zwar meistens die Genehmigung oder sogar eigenes Bildmaterial zur Verfügung gestellt, aber dazu muss man halt anfragen.
Ich kaufe die Hefte auch immer wieder, habe aber noch nichts daraus genäht und nach Simplicity Einzelschnitten zuletzt vor Jahrzehnten. Vorsicht: die Nahtzugaben sind bereits enthalten! Raffinierterweise malen sie auch die Passzeichen an die Schnittkanten, da sie ja keine Nahtlinien haben. Bei gebogenen Nähten (Wiener Nähte, Ärmel und Armlöcher ...) helfen die Passzeichen an den Schnittkanten nicht wirklich

Muss man halt stecken und hoffen, dass man es selbst richtig hinkriegt.
Und: auf den Schnittbögen in den Heften sind manche Markierungen anders dargestellt als auf den Einzelschnitten. Die Anleitungen haben sie aber von den Einzelschnitten übernommen. Davon darf man sich nicht verwirren lassen.
Ich weiß dass mit den Passzeichen, weil ich vor ein paar Wochen den Schnitt für
diese Jacke mit kapuzenartigem Kragen rauskopiert habe. Hintergrund: im deutschen Hobbyschneiderinnenforum gab es einen Thread dazu mit vielen Fragen und ich wollte mir selbst ein Bild machen, ob die Jacke so kompliziert ist. - Ist sie nicht, aber man sollte jedenfalls den Papierschnitt vor dem Zuschneiden kontrollieren. Ich habe mir zB notiert, dass an einer Stelle "einhalten" steht, wo der Teil ohnehin schon kürzer ist, als der Teil mit dem er verbunden werden soll. Wenn du nach dieser Jacke googelst, wirst du viele Bloggerinnen finden, die sie genäht haben. Jede hat die Anleitung für den Kragen ein wenig anders verstanden.
//PS: habe den Blogbeitrag grad durchgelesen. Wenn man zum ersten Mal überhaupt ein Kleid näht, auch sonst wenig Näherfahrung mit Kleidungsstücken hat, dann auch noch ein sehr figurbetontes Modell auswählt, kann das ausnahmsweise auch gut gehen (mein Erstlingswerk, in meiner Teenagerzeit, war ein "kleines Schwarzes", das ich im Morgengrauen zugeschnitten und genäht habe, als meine Mutter noch schlief und am Abend dann angezogen habe), aber Garantie gibt es dafür natürlich keine und das kann man nicht unbedingt dem Schnitthersteller in die Schuhe schieben. Wenn ich so Sachen lese wie "wozu 1,5 cm Nahtzugabe? "welche Overlock hat schon eine Nähbreite von 1,5 cm?" dann denke ich mir halt, dass Nähkurse vielleicht doch zu was gut sind

23 cm zu weit lassen sich mit den Nahtzugaben allerdings nicht erklären. Das grün gemusterte ist IMO viel besser gelungen als das braune, aber Muster verschleiern halt auch manch schiefe Naht.
Und wenn man das Kleid zuerst so lange absteckt, bis es hauteng anliegt und sich dann darüber wundert, dass es an Hüften und Bauch unvorteilhaft aussieht, ist man selbst schuld. Viskosejersey ist kein Powernet *g*
Bin jedenfalls auf deine Erfahrungen gespannt.