Simplicity meine Nähmode 1/2019

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Simplicity meine Nähmode 1/2019

Beitragvon Zora » 02.03.2019 20:21

Hallo ihr *wink*
Ich habe mir heute aus einer Laune heraus die Simplicity gekauft, weil mir daraus ein paar Modelle gefielen. Leider finde ich online keine Zusammenfassung wie bei der Burda.
Darf ich die modelle selbst fotografieren und hier einstellen? Oder ist das Copyrightverletzung?

Jedenfalls ist eine schöne Culotte drin, ein Overall und ein schönes Kleid, das ich schick finde^^

Habt ihr Erfahrung mit Simplicity-Mustern? Ich habe gelesen, dass die auch sehr,sehr weit geplant sind, ähnlich wie Butterick

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Re: Simplicity meine Nähmode 1/2019

Beitragvon insa-ana » 03.03.2019 12:15

Ja du darfst von deinen genähten Modellen Fotos ins Forum stellen.
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Re: Simplicity meine Nähmode 1/2019

Beitragvon Zora » 03.03.2019 17:02

Ich meine von der Zeitschrift selbst, ich finde leider keine Übersicht wie bei der Burda *kratz* Und auch so sind einige Schnittmuster nicht im Internet zu finden :/
Ich habe jetzt mal ein wenig gegoogelt und einen Blogeintrag gefunden wo sich die Leute fast einig sind, dass Simplicity vorn und hinten nicht passen würde https://prachtstueckle.blogspot.com/201 ... aster.html
Ich glaube, ich werde es trotzdem mal versuchen

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Re: Simplicity meine Nähmode 1/2019

Beitragvon ju_wien » 03.03.2019 18:15

Mit Fotos aus dem Heft wäre ich vorsichtig. Für Rezensionen bekommt man zwar meistens die Genehmigung oder sogar eigenes Bildmaterial zur Verfügung gestellt, aber dazu muss man halt anfragen.

Ich kaufe die Hefte auch immer wieder, habe aber noch nichts daraus genäht und nach Simplicity Einzelschnitten zuletzt vor Jahrzehnten. Vorsicht: die Nahtzugaben sind bereits enthalten! Raffinierterweise malen sie auch die Passzeichen an die Schnittkanten, da sie ja keine Nahtlinien haben. Bei gebogenen Nähten (Wiener Nähte, Ärmel und Armlöcher ...) helfen die Passzeichen an den Schnittkanten nicht wirklich *facepalm* Muss man halt stecken und hoffen, dass man es selbst richtig hinkriegt.

Und: auf den Schnittbögen in den Heften sind manche Markierungen anders dargestellt als auf den Einzelschnitten. Die Anleitungen haben sie aber von den Einzelschnitten übernommen. Davon darf man sich nicht verwirren lassen.

Ich weiß dass mit den Passzeichen, weil ich vor ein paar Wochen den Schnitt für diese Jacke mit kapuzenartigem Kragen rauskopiert habe. Hintergrund: im deutschen Hobbyschneiderinnenforum gab es einen Thread dazu mit vielen Fragen und ich wollte mir selbst ein Bild machen, ob die Jacke so kompliziert ist. - Ist sie nicht, aber man sollte jedenfalls den Papierschnitt vor dem Zuschneiden kontrollieren. Ich habe mir zB notiert, dass an einer Stelle "einhalten" steht, wo der Teil ohnehin schon kürzer ist, als der Teil mit dem er verbunden werden soll. Wenn du nach dieser Jacke googelst, wirst du viele Bloggerinnen finden, die sie genäht haben. Jede hat die Anleitung für den Kragen ein wenig anders verstanden.

//PS: habe den Blogbeitrag grad durchgelesen. Wenn man zum ersten Mal überhaupt ein Kleid näht, auch sonst wenig Näherfahrung mit Kleidungsstücken hat, dann auch noch ein sehr figurbetontes Modell auswählt, kann das ausnahmsweise auch gut gehen (mein Erstlingswerk, in meiner Teenagerzeit, war ein "kleines Schwarzes", das ich im Morgengrauen zugeschnitten und genäht habe, als meine Mutter noch schlief und am Abend dann angezogen habe), aber Garantie gibt es dafür natürlich keine und das kann man nicht unbedingt dem Schnitthersteller in die Schuhe schieben. Wenn ich so Sachen lese wie "wozu 1,5 cm Nahtzugabe? "welche Overlock hat schon eine Nähbreite von 1,5 cm?" dann denke ich mir halt, dass Nähkurse vielleicht doch zu was gut sind :) 23 cm zu weit lassen sich mit den Nahtzugaben allerdings nicht erklären. Das grün gemusterte ist IMO viel besser gelungen als das braune, aber Muster verschleiern halt auch manch schiefe Naht.

Und wenn man das Kleid zuerst so lange absteckt, bis es hauteng anliegt und sich dann darüber wundert, dass es an Hüften und Bauch unvorteilhaft aussieht, ist man selbst schuld. Viskosejersey ist kein Powernet *g*

Bin jedenfalls auf deine Erfahrungen gespannt.

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Re: Simplicity meine Nähmode 1/2019

Beitragvon Zora » 04.03.2019 00:14

Das Problem, dass die Dinger manchmal Irre weit sind scheint aber teilweise einfach auf die Muster zurückzugehen. Wenn ihr euch erinnert: Mein Hass-Schnittmuster von Gertie ist ja auch mit teilweise 10cm "Spiel" versehen, was Gertie auch direkt so auf ihrem Blog geschrieben hat. Sie meinte, dass das wohl Policy bei manchen Herstellern ist, so horrend hohe und gar nicht praktikable Mehrweiten zu machen und dass sie das ägern würde

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Re: Simplicity meine Nähmode 1/2019

Beitragvon ju_wien » 04.03.2019 10:34

Ich habe mal von einer Schneidermeisterin gelernt, dass 8 cm Bequemlichkeitszugabe an der Oberweite bei einem Oberteil mit Ärmeln das Minimum sind. Auch ärmellose Kleider brauchen soviel Bequemlichkeitszugabe, dass noch etwas "Luft" zwischen Körper und Kleid ist und dass sich der Stoff bewegen kann. Corsagen brauchen weniger, Jacken, Mäntel, Sweatshirts usw. mehr.

Die Zugabe ist aber auch modell- und modeabhängig. Und wieviel man selbst mag und an sich oder anderen schön findet, ist *sehr* subjektiv. Und: durch Leggings und enge Jersey-Tops sind wir gewöhnt, dass auch Oberbekleidung eng am Körper anliegt, ohne einzuengen. Das kann man aber nicht auf Webware übertragen (und auf Jersey und Stretchstoffe nur unter Vorbehalt: geht zwar zu, aber betont jedes noch so kleine Speckröllchen).

Bei dem Gertie-Modell fällt mir zB auf, dass es am Oberteil Querfalten macht und dass sich der Übertritt vom Reißverschluss aufstellt und zwar sowohl beim hellen als auch beim dunklen Kleid https://butterick.mccall.com/b6453 Beides sind Zeichen dafür, dass die fotografierten Kleider für das Model zu eng waren. Aber die Stylistin fand das so anscheinend ok. Deine Nähkurslehrerein war offenbar anderer Ansicht und wollte es loser zuschneiden.

Bei den "Plus"-Modellen in den Burda-Heften geht bei HS24 jedes Mal wieder die Diskussion los, ob die nun zu sackartig oder zu knackwurstmäßig sind. Kann man nicht allen recht machen - früher war das irgendwie einfacher, als die Mode in Paris "diktiert" wurde und jede, die gut gekleidet sein wollte, sich daran halten musste.

Das ist auch eines der Probleme bei Maßarbeit: auch wenn man mehrfach bespricht, wie das Modell werden soll und Fotos mitbringt, sind die Vorstellungen in den Köpfen unterschiedlich und eine Hausschneiderin, bei der man jedes Jahr ein paar Sachen anfertigen lässt und die die eigenen Wünsche entsprechend gut kennt, kann man sich heute kaum mehr leisten. Beim Selbernähen muss man auch erst ein Gefühl dafür entwickeln, wie das Modell auf dem Papier dann am eigenen Körper aussehen wird. Das dauert leider einige Zeit, bis man soweit ist.

Aber den Schnitt abmessen und mit einem gern getragenen Kleidungsstück vergleichen, hilft schon einmal ein bisschen. Dann die Schnitteile vorsichtig zusammenstecken und reinschlüpfen. Dabei kann man auch Ausschnitt, Länge und Position allfälliger Taschen kontrollieren und ggf. ändern.

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Re: Simplicity meine Nähmode 1/2019

Beitragvon Zora » 04.03.2019 13:04

Beim Gertie Modell beschleicht mich dann aber langsam die Vermutung, dass der Schnitt vielleicht einfach gar nichts taugt *hmm* Mein Nähkursmodell war leider nach Anweisung der Lehrerin so weit, dass das Oberteil so von mir weghing, dass jeder mir unübertrieben bis zum Bauchnabel hätte schauen können, das war kein Spiel das war einfach nur viel zu weit. Und wenn selbst Gertie ihr eigenes Kleid nicht passt - vielleicht ist der Schnitt auch einfach doof. Dabei ist er als sehr einfach angegeben

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Re: Simplicity meine Nähmode 1/2019

Beitragvon ju_wien » 04.03.2019 15:40

Dieser Gertie Schnitt ist sicher nicht ganz umproblematisch. Das Oberteil ist einerseits wie ein Trägerhemd oder Unterkleid geschnitten (die normalerweise so lose sitzen, dass man reinschlupfen kann), aber andererseits auf Corsage getrimmt und dann hängt noch ein Rock dran.

Wenn es lose sitzt, passiert genau, was du beschrieben hast: der Rand vom Oberteil hängt lose und beim Vorbeugen oder Sitzen gibt es Einblick bis zur Unterhose. Bei einem Unterkleid ist das ok, da trägt man ja noch was darüber. Bei einem Negligé ist es auch ok, bei einem Kleid passt es weniger.

Sobald man es anliegend näht, muss man es aber wie eine Corsage arbeiten. Dh millimetergenau anpassen, ausreichend feste, aber nicht zu steife Einlage, eventuell mit Innencorsage mit Haftelverschluss, damit man die Spannung vom Reißverschluss weg bekommt. Taillenband, das das Gewicht vom Rock aufnimmt.

Wenn man sich Gerties Blog anschaut, dann trägt sie sehr oft hauteng und extrem figurbetont: http://www.blogforbettersewing.com/ http://blog.bygertie.com/ Schaut oft gut aus, aber ebenso oft macht das Kleid dann eben Falten und spannt irgendwo. Und es setzt voraus, dass man den Schnitt geduldig anpasst und Hilfe beim Anprobieren und Abstecken hat, denn bei Passformklasse 0 oder 1 wirken sich 1-2 cm Abweichung von den Tabellenmaßen natürlich viel stärker aus als bei einem körperfernen Modell. Und: dass man den Bauch einzieht und gerade steht - zumindest für's Foto ;-) Und nicht zu- oder abnimmt, sobald das Kleid fertig ist.

//PS und slightly OT: Gertie macht im Sommer Workshops in Europa. Berlin ist schon ausgebucht, London ziemlich ausgebucht, aber in Paris gibt es noch Plätze https://blog.bygertie.com/2019/01/29/an ... workshops/

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Re: Simplicity meine Nähmode 1/2019

Beitragvon Zora » 04.03.2019 20:31

Mhmm, ich denke so ein Workshop ist mehr Idolverehrung als Nähunterricht, das technische bekomm ich bestimmt besser im Nähkurs (der ist bei uns oft gähnend leer)
Es gibt bei den Selbstnäh-Beauty-Bloggerinnen auch irgendwie eine Front gegen Gertie, wo gemeint wird, dass sie gar nicht richtig auf Maß nähen könnte und dass sie wohl auch grobe Fehler macht, das kann ich allerdings nicht beurteilen.
Naja, aber von Gertie zurück zur Simplicity Nähmode XD Da habe ich bei Hobbyschneiderin einen Eintrag entdeckt, der auch alle Modelle abbildet
https://www.hobbyschneiderin.de/index.p ... e-01-2019/

Was sagt ihr denn zu dem Jumpsuit? Ich finde das Oberteil auch sehr schön und würde das vielleicht an mein Gertie-Kleid ranklatschen https://www.simplicity.com/simplicity-s ... and-dress/

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Re: Simplicity meine Nähmode 1/2019

Beitragvon ju_wien » 04.03.2019 20:48

Das Oberteil von dem Jumpsuit ist in der Taille recht weit, sollte sich aber halbwegs anpassen lassen.

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Re: Simplicity meine Nähmode 1/2019

Beitragvon Zora » 17.03.2019 22:25

Der Jumpsuit ist in Arbeit und die Anleitung ist wirklich extra so geschrieben, damit man sie nicht versteht :/

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Re: Simplicity meine Nähmode 1/2019

Beitragvon Zora » 19.03.2019 01:36

Der Jumpsuit ist ab jetzt in meinem Nähtagebuch zu bewundern *wink*

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