Da ich endlich durchschaut habe, wie das mit der ebook-Ausleihe bei der städtischen Bücherei funktioniert, schmökere ich jetzt alle paar Tage Nähbücher. Aktuell: "Alles Jersey. Kleider nähen" von Carolin Hofmann https://www.emf-verlag.de/produkt/alles ... er-naehen/ (gibt es auch als "echtes" Buch mit 3 Schnittbögen).
Die Autorin hat, wie viele Hobbyschneiderinnen, mit dem Nähen begonnen, als ihre Kinder klein waren und hat sich das Schneidern offenbar selbst beigebracht (geht aus der kurzen Einleitung nicht hervor).
Das Buch beginnt systematisch mit Erklärungen zu Material, Zubehör und Werkzeug. Das ist an sich recht gut gemacht, aber es gibt auch das eine oder andere Missverständnis. So zählt sie auf, dass Jersey aus Wolle, Baumwolle oder Chemiefasern bestehen kann, nennt als Beispiel für Chemiefasern dann aber Viskosejersey, der ja aus natürlichen Rohstoffen besteht (Holz, diverse Pflanzen, Algen ...), wenn auch chemisch verarbeitet. Echte Chemiefasern wie Polyester, Polyamid, Acryl, Elasthan usw. erwähnt sie nicht. Dabei sind die sowohl für bügelfreie Kleider als auch für Funktionskleidung sehr wichtig (und Elasthan sowieso in fast jedem BW-Jersey enthalten, damit er seine Form behält) .
Bei den Einlagen schreibt sie über Vlieseline H180, H200 und H250. Das sind hochwertige Einlagen für nicht elastische Stoffe. *seufz* Für Jersey und Strickstoffe verwendet man Wirkeinlagen wie H609. (Wirkeinlagenlagen zum Aufbügeln gibt es aber auch von anderen Herstellern.) Auch G405 und H410 von Freudenberg sind leicht elastisch, aber deutlich weniger als H609. H180, H200 oder H250 kann man für Jersey verwenden, wenn man verhindern will, dass sich ein Teil ausdehnt (zB bei Knopfleisten) oder wenn man erreichen will, dass der Jersey sich fast wie Webware verhält.