ichthys81 hat geschrieben:Nur frag ich mich: warum gibt es denn dann Kopierpapier und - ach wie heißt das Ding? - das mit den Zacken, das den Schnitt kaputt macht?
1. den herstellern ist dein schnitt wurscht. (vielleicht verdienen sie auch am schnittpapier-umsatz).
2. die meisten linien verlaufen ja außen um den schnitt herum. da zerstörst du nichts. problematisch sind die mitten im schnitt (abnäher, taschenansatzlinien, besatzansatzlinien, mittellinien, knopflochmarkierungen usw)
3. früher gab es kopierräder mit unterschiedlich scharfen zacken oder spitzen, je nach material. die sind leider ausgestorben. falls du einmal auf einem flohmarkt ein stumpferes findest, schlag einfach zu.
4. man kann an stelle des kopierrades auch andere dinge zum durchradeln verwenden: ein teigrad (das ist stumpf), einen ausgeschriebenen kugelschreiber, ein stumpfes messer (bzw die runde "spitze" eines speisemessers), eine stricknadel, ein matadorstäbchen, einen pinselstiel, ...
5. im nähkurs haben wir auch gelernt, linien durch "anritzen" mit einer stecknadel zu markieren. also einfach mit der nadel am lineal entlang fahren. das funktioniert bei glatten stoffen sehr gut und hat den vorteil, dass man nachher sicher keine probleme beim entfernen der kreidestriche oder kopiermarken hat. ausserdem kann man kanten damit gleich so einritzen, dass sich der umschlag dann auch schön umlegt. allerdings braucht man gutes licht und muss zügig arbeiten, denn tage später sind die linien nicht mehr erkennbar.
und noch ein tipp zum kopierpapier: das farbige geht aus manchen stoffen nie wieder raus! also keinesfalls für helle, dünne materialen verwenden. du beißt dich in alle ewigkeit, wenn man auch nach x-mal waschen noch die farbigen linien durchsieht. (das ist so ein ding, wo ich mich frage, warum es überhaupt erzeugt wird und noch dazu von burda, prym usw vertrieben wird.). ich verwende statt kopierpapier gerne "kreidepapier". das funktioniert genauso, aber man muss weniger aufdrücken und der strich lässt sich nachher gut ausbürsten. meines ist allerdings schon einige jahrzehnte alt (sorgsam gehütet und nach jedem kopieren zusammengefaltet). keine ahnung, ob es das noch gibt. frag am ehesten beim klos danach.
das ding mit den zacken heisst übrigens kopierrad. und wenn es statt zacken richtige dornen (nadeln) hat, heißt es pausrad und ist im architekten- und künstlerbedarf zu finden. (damit kann man pauspapier oder butterbrotpapier so gleichmäßig lochen, dass man nachher kreidepulver oder farbiges pulver durchpressen kann - klassische methode zum übertragen von stickmustern und vorlagen aller art auf unterlagen aller art)