Gewerbeordnung/Kleidermacher

Alle anderen Themen bitte hierher. Wir werden sehen, wofür noch Bedarf besteht.

Re: Gewerbeordnung/Kleidermacher

Beitragvon ju_wien » 24.03.2015 13:28

ich weiss jetzt nicht genau, worauf du hinauswillst. aber es gibt in den textilfachschulen ausbildungszweige, die in richtung industrielle fertigung gehen. rein gewerberechtlich fallen industriebetriebe nicht unter die GewO. (die details müsste ich erst wieder nachschauen, das verwaltungsrecht ist schon zu lang her.)

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Re: Gewerbeordnung/Kleidermacher

Beitragvon Modeakademie Sitam » 24.03.2015 13:29

Strawberry Shortcake hat geschrieben:Gibt's eigentlich einen konfektionsschneider?


Ob es Konfektionsscheider gib kann ich leider nicht beantworten. Mit großer Wahrscheinlichkeit gibt es sehr, sehr wenige Personen, die Kofektionsgröße haben. z.B 90/60/90
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Re: Gewerbeordnung/Kleidermacher

Beitragvon Strawberry Shortcake » 24.03.2015 13:32

Wenn jemand nach Burda oder oottobre näht zb und dann verkauft (ja ich weiß ist verboten) wäre das ja konfektionsschneideei und nicht maß
Alles was ich mache, mache ich gern und ohne Hintergedanken

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Re: Gewerbeordnung/Kleidermacher

Beitragvon ju_wien » 24.03.2015 13:43

in österreich dürfte das nähen nach schnittmustern und anbieten der genähten werke kein eigener beruf sein (in deutschland auch nicht). jedenfalls noch nie gehört. (ich kann natürlich mit dem burdaheft zur schneiderin gehen und sagen: "bitte, nähen sie mir das.")

hab grad in der mittagspause rumgegoogelt und die angebote einiger modeschulen rausgesucht:

http://www.wien.gv.at/bildung/modeschul ... index.html (hetzendorf)
https://www.wien.gv.at/bildung/modeschu ... index.html

http://www.herbststrasse.at/2012/index. ... bststrasse (herbststraße, mit meisterklasse)
http://www.hlmw9.at/de/mode/ausbildungsangebot.html (michelbeuern)

http://www.modeschule.at/ausbildungszweige (graz)

es gibt natürlich noch viel mehr.

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Re: Gewerbeordnung/Kleidermacher

Beitragvon Strawberry Shortcake » 24.03.2015 13:44

Strawberry Shortcake hat geschrieben:
Modeakademie Sitam hat geschrieben:
Strawberry Shortcake hat geschrieben:Ich finde für Modeschule kann man die Bedingungen ruhig lockern

wie könnte ich etwas reklamieren bei jemandem der keine entsprechende Ausbildung oder Qualifikation hat?


Das Können, seine Liebe zur Mode, seine Leidenschaft zum Beruf Kleidermacher und seine Erfahrung spiegelt sich in den Arbeiten wieder

Warum reklamieren? Du kaufst nur Ware, die Du auf Fehler kontrolliert hast. Du nähst doch schon länger, Dir fällt sicher jeder Fehler bei der Verarbeitung auf

Wie genau stellt ihr euch das mit dem Verkauf vor?
Das meiste geht doch heute über Internet (dawanda zb) wie soll man da die Qualität überprüfen?

Ich hab schon etliche Sachen in Österreich von Kleingewerblichen gesehen die ich so nicht kaufen bzw selbst nicht verkaufen würde
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Re: Gewerbeordnung/Kleidermacher

Beitragvon ju_wien » 24.03.2015 13:49

Modeakademie Sitam hat geschrieben:
Strawberry Shortcake hat geschrieben:Gibt's eigentlich einen konfektionsschneider?


Ob es Konfektionsscheider gib kann ich leider nicht beantworten. Mit großer Wahrscheinlichkeit gibt es sehr, sehr wenige Personen, die Kofektionsgröße haben. z.B 90/60/90


90-60-90 ist allerdings schon lang kein konfektionsmaß mehr, jedenfalls nicht in mitteleuropa.
http://www.hohenstein.de/de/inline/pres ... 4785.xhtml
http://www.textilwirtschaft.de/suche/sh ... %5D=716933

// edit, ps: noch etwas: du schriebst weiter oben, dass ich das werkstück erst nach der fertigung und kontrolle kaufe:
Warum reklamieren? Du kaufst nur Ware, die Du auf Fehler kontrolliert hast. Du nähst doch schon länger, Dir fällt sicher jeder Fehler bei der Verarbeitung auf
dann ist das kleidungsstück aber erst recht wieder nach konfektionsmaße genäht und nicht nach meinen eigenen. denn für maßarbeit müsste ich den vertrag ja vor dem zuschneiden und nähen abschließen.

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Re: Gewerbeordnung/Kleidermacher

Beitragvon Modeakademie Sitam » 24.03.2015 14:01

Strawberry Shortcake hat geschrieben:
Strawberry Shortcake hat geschrieben:
Modeakademie Sitam hat geschrieben:
Strawberry Shortcake hat geschrieben:Ich finde für Modeschule kann man die Bedingungen ruhig lockern

wie könnte ich etwas reklamieren bei jemandem der keine entsprechende Ausbildung oder Qualifikation hat?


Das Können, seine Liebe zur Mode, seine Leidenschaft zum Beruf Kleidermacher und seine Erfahrung spiegelt sich in den Arbeiten wieder

Warum reklamieren? Du kaufst nur Ware, die Du auf Fehler kontrolliert hast. Du nähst doch schon länger, Dir fällt sicher jeder Fehler bei der Verarbeitung auf

Wie genau stellt ihr euch das mit dem Verkauf vor?
Das meiste geht doch heute über Internet (dawanda zb) wie soll man da die Qualität überprüfen?

Ich hab schon etliche Sachen in Österreich von Kleingewerblichen gesehen die ich so nicht kaufen bzw selbst nicht verkaufen würde


Der Kunde, der die Qualität vor dem Kauf prüfen möchte wird nicht bei dawanda kaufen, der Kunde der die Qualität vor dem Kauf prüfen möchte wird in einem Atelier kaufen. Kunde ist König. Angebot und Nachfrage regelt den Markt.
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Re: Gewerbeordnung/Kleidermacher

Beitragvon Modeakademie Sitam » 24.03.2015 14:06

ju_wien hat geschrieben:
Modeakademie Sitam hat geschrieben:
Strawberry Shortcake hat geschrieben:Gibt's eigentlich einen konfektionsschneider?


Ob es Konfektionsscheider gib kann ich leider nicht beantworten. Mit großer Wahrscheinlichkeit gibt es sehr, sehr wenige Personen, die Kofektionsgröße haben. z.B 90/60/90


90-60-90 ist allerdings schon lang kein konfektionsmaß mehr, jedenfalls nicht in mitteleuropa.
http://www.hohenstein.de/de/inline/pres ... 4785.xhtml
http://www.textilwirtschaft.de/suche/sh ... %5D=716933

// edit, ps: noch etwas: du schriebst weiter oben, dass ich das werkstück erst nach der fertigung und kontrolle kaufe:
Warum reklamieren? Du kaufst nur Ware, die Du auf Fehler kontrolliert hast. Du nähst doch schon länger, Dir fällt sicher jeder Fehler bei der Verarbeitung auf
dann ist das kleidungsstück aber erst recht wieder nach konfektionsmaße genäht und nicht nach meinen eigenen. denn für maßarbeit müsste ich den vertrag ja vor dem zuschneiden und nähen abschließen.


Warum muss man einen Vertrag unterschreiben? Ein Kleidermacher der von seinem Können überzeugt ist sollte keinen Vertrag verlangen. Nur wenn viele Konsumenten solche Knebelverträge nicht unterschreiben wird unserer Meinung nach die Qualität gesteigert. Nicht durch Verordnungen und Verträge.
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Re: Gewerbeordnung/Kleidermacher

Beitragvon ju_wien » 24.03.2015 14:46

Warum muss man einen Vertrag unterschreiben? Ein Kleidermacher der von seinem Können überzeugt ist sollte keinen Vertrag verlangen. Nur wenn viele Konsumenten solche Knebelverträge nicht unterschreiben wird unserer Meinung nach die Qualität gesteigert. Nicht durch Verordnungen und Verträge.


ein vertrag ist auch bindend, wenn er nur mündlich oder konkludent abgeschlossen wird. sobald ich der schneiderin sage, dass sie mir einen rock nähen soll und wir uns auf material, farbe und preis geeinigt haben, ist der vertrag gültig zustande gekommen und beide müssen ihn erfüllen. die schneiderin muss den rock machen und ich muss ihn bezahlen. (auch wenn ich gar nichts rede, sondern nur in die straßenbahn einsteige, kommt ein vertrag zustande, nämlich ein beförderungsvertrag.)

vertragserfüllung hat nichts mit "knebel" zu tun. (von "knebelvertrag" spricht man, wenn es um unzumutbar lange vertragsdauer geht.)

so nebenbei: lernen die schülerinnen und schüler in deiner schule auch grundlagen von recht und wirtschaft, insoweit sie für die betriebsführung nötig sind? oder weist ihr sie wenigstens darauf hin, dass sie sich diese kenntnisse an anderem ort erwerben müssen, wenn sie nicht bloss ambitionierte hobbyschneiderinnen sind und bleiben wollen?

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Re: Gewerbeordnung/Kleidermacher

Beitragvon ju_wien » 24.03.2015 14:56

Modeakademie Sitam hat geschrieben:Der Kunde, der die Qualität vor dem Kauf prüfen möchte wird nicht bei dawanda kaufen, der Kunde der die Qualität vor dem Kauf prüfen möchte wird in einem Atelier kaufen. Kunde ist König. Angebot und Nachfrage regelt den Markt.


da sind wir uns ausnahmsweise einig. allerdings frage ich mich umso mehr, woher die qualität stammen soll, wenn die voraussetzungen, nämlich die ausbildung und der nachweis durch das bestehen einer prüfung deiner meinung nach wegfallen sollen.

so nebenbei dürfte es auch unter sehr engagierten und guten modemacherinnen nur sehr wenige geben, die es sich leisten können, im atelier eine eigene kollektion anzubieten, also fertige ware, unter der die kundin oder der kunde aussuchen kann und die dann ggf. an die figur angepasst wird. dazu benötigt man einiges an kapital und geschicktes marketing und glück.

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Re: Gewerbeordnung/Kleidermacher

Beitragvon Modeakademie Sitam » 24.03.2015 15:40

ju_wien hat geschrieben:
Warum muss man einen Vertrag unterschreiben? Ein Kleidermacher der von seinem Können überzeugt ist sollte keinen Vertrag verlangen. Nur wenn viele Konsumenten solche Knebelverträge nicht unterschreiben wird unserer Meinung nach die Qualität gesteigert. Nicht durch Verordnungen und Verträge.


ein vertrag ist auch bindend, wenn er nur mündlich oder konkludent abgeschlossen wird. sobald ich der schneiderin sage, dass sie mir einen rock nähen soll und wir uns auf material, farbe und preis geeinigt haben, ist der vertrag gültig zustande gekommen und beide müssen ihn erfüllen. die schneiderin muss den rock machen und ich muss ihn bezahlen. (auch wenn ich gar nichts rede, sondern nur in die straßenbahn einsteige, kommt ein vertrag zustande, nämlich ein beförderungsvertrag.)

vertragserfüllung hat nichts mit "knebel" zu tun. (von "knebelvertrag" spricht man, wenn es um unzumutbar lange vertragsdauer geht.)

so nebenbei: lernen die schülerinnen und schüler in deiner schule auch grundlagen von recht und wirtschaft, insoweit sie für die betriebsführung nötig sind? oder weist ihr sie wenigstens darauf hin, dass sie sich diese kenntnisse an anderem ort erwerben müssen, wenn sie nicht bloss ambitionierte hobbyschneiderinnen sind und bleiben wollen?


Recht und Wirtschaft ist nicht unser Thema. Wir bilden Maßschneider/Innen aus. Wir informieren unsere Schülerinnen nach bestem Wissen und Gewissen und geben auch Kontaktadressen der WKO weiter nur dort gibt es die aktuellsten Infos.
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Re: Gewerbeordnung/Kleidermacher

Beitragvon Strawberry Shortcake » 24.03.2015 15:43

Auch wenn das bösartig klingt, aber wissen eure Kunden das sie mit der Ausbildung in Österreich nichts anfangen können weil der Kurs nicht anerkannt ist?
Alles was ich mache, mache ich gern und ohne Hintergedanken

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Re: Gewerbeordnung/Kleidermacher

Beitragvon ju_wien » 24.03.2015 15:46

Modeakademie Sitam hat geschrieben:Recht und Wirtschaft ist nicht unser Thema. Wir bilden Maßschneider/Innen aus. Wir informieren unsere Schülerinnen nach bestem Wissen und Gewissen und geben auch Kontaktadressen der WKO weiter nur dort gibt es die aktuellsten Infos.


in ordnung. für die selbständigkeit sind die schüler_innen dann aber kaum gerüstet. dazu gehören ja auch betriebliche kalkulation, rechnungslegung und grundzüge der buchhaltung. in den meisten modeschulen (und sonstigen HBLAs/HTBLAs usw) lernt man das, in meisterkursen ebenfalls.

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Re: Gewerbeordnung/Kleidermacher

Beitragvon Modeakademie Sitam » 24.03.2015 16:09

ju_wien hat geschrieben:
Modeakademie Sitam hat geschrieben:Recht und Wirtschaft ist nicht unser Thema. Wir bilden Maßschneider/Innen aus. Wir informieren unsere Schülerinnen nach bestem Wissen und Gewissen und geben auch Kontaktadressen der WKO weiter nur dort gibt es die aktuellsten Infos.


in ordnung. für die selbständigkeit sind die schüler_innen dann aber kaum gerüstet. dazu gehören ja auch betriebliche kalkulation, rechnungslegung und grundzüge der buchhaltung. in den meisten modeschulen (und sonstigen HBLAs/HTBLAs usw) lernt man das, in meisterkursen ebenfalls.


Stimmt, wir bilden Kleidermacher aus. Nicht alle streben eine Selbständigkeit an und würden sich wundern müssten Sie Dinge lernen, die Sie nicht brauchen.
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Re: Gewerbeordnung/Kleidermacher

Beitragvon Modeakademie Sitam » 24.03.2015 16:14

Strawberry Shortcake hat geschrieben:Auch wenn das bösartig klingt, aber wissen eure Kunden das sie mit der Ausbildung in Österreich nichts anfangen können weil der Kurs nicht anerkannt ist?


Klingt nicht bösartig. Unsere Kunden können viele Dinge damit anfangen, allerdings müssen Sie viele unnötige Hürden überwinden, die nicht zeitgemäß sind. Viele Nähen nur für sich selbst und die Familie. Ist doch schön die Familie mit hochwertiger Kleidung zu versorgen. :)
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