Nähanleitungssammelthread

Alle anderen Themen bitte hierher. Wir werden sehen, wofür noch Bedarf besteht.

Nähanleitungssammelthread

Beitragvon ju_wien » 17.02.2023 10:15

Wenn man im Internet nach einer Anleitung für ein konkretes Nähproblem sucht, findet man ja oft merkwürdige Sachen (-> siehe "So nicht!" Thread).
Daher will ich hier einen Sammelthread mit guten Anleitungen zu diversen Nähproblemen starten.

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Re: Nähanleitungssammelthread

Beitragvon ju_wien » 17.02.2023 10:34

Cut-outs, enge Rundungen, Nahtzugabe einschneiden https://ratundnaht.de/perfekte-cut-outs ... t-bildern/

In dieser Anleitung geht es zunächst um die Ausführung der Cut-Outs in einem Burda-Modell von vor einigen Jahren. Aber dabei zeigt die Autorin auch, was man generell beachten muss, wenn man enge Kurven näht (kleine Stichlänge, langsam nähen, alle paar Stiche anhalten und das Werkstück neu ausrichten) und wie man die Nahtzugaben an Rundungen beschneidet und einschneidet, damit sich der Stoff beim Wenden willig in die Kurven legt. (Das gilt auch bei Krägen, abgerundeten Taschen und überall, wo Teile an runden Nähten gewendet werden sollen.)

Das Burda-Modell von damals https://www.burdastyle.de/produkt/magaz ... 1020990std In dem großen Muster gehen die cut-outs allerdings unter. Ich würde dafür, wie Jenny, einen einfarbigen oder sehr dezent gemusterten Stoff wählen.

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Re: Nähanleitungssammelthread

Beitragvon ju_wien » 17.02.2023 10:49

Zu Reißverschlüssen kommen sicher noch mehr Anleitungen, hier zunächst eine, die insa-ana gefunden hat und zwar von Kenneth D. King (Threads Magazine) https://youtu.be/dilNiUyuL28 und eine von Doris & Su https://www.youtube.com/watch?v=kydVdailwAQ In beiden Anleitungen geht es um den nahtfeinen Reißverschluss AKA Nahtreißverschluss. Darüber, ob man den nahtverdeckten RV unbedingt vor dem Schließen der Naht einsetzen muss oder ob es auch nachher möglich ist, sind sich Expert_innen uneins. Beides ausprobieren und dann bei der Methode bleiben, die dir besser liegt!

Das Werkzeug, das King zum Durchziehen des RV-Schiebers verwendet, heißt auf Englisch hemostat, auf Deutsch Gefäßklemme oder Arterienklemme und stammt aus dem Krankenhausbedarf. Wer dazu keinen Zugang hat, probiert es mit einer schmalen Flachzange oder Spitzzange. Außerdem ist es schlau, die provisorische (4 mm-) Steppnaht noch vor dem Anstecken des Reißverschlusses an ein paar Stellen aufzuschneiden, damit man später die Fäden leichter entfernen kann.

Hier noch eine IMO gut gelungene Beschreibung mit Text und Bildern https://www.sandalu.de/nahtverdeckten-r ... einnaehen/

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Re: Nähanleitungssammelthread

Beitragvon ju_wien » 17.02.2023 11:25

Hier wird gezeigt, wie man einen Reißverschluss direkt mit dem Oberstoff verstürzt einnähen kann https://www.youtube.com/watch?v=Y3xzXpFvzhw

Da es bei dieser Methode nur sehr wenige Nahtzugabe gibt und die NZG am Schlitzende bis zur Naht eingeschnitten werden muss, ist sie nur bei stabilen und wenig fransenden Stoffen empfehlenswert. In der Konfektion findet man solche RV vor allem bei Sportbekleidung (zB unten an den Beinen von Lauf-Tights).

Vorsicht: Bei Metallreißverschlüssen nicht über die Raupen steppen, bei breiten Dekor-Reißverschlüssen ist auch große Vorsicht geboten, wenn man nicht will, dass einem die abgebrochenen Nähmaschinnadeln um die Ohren fliegen!

Auch wenn die Ausführung sich noch verbessern lässt, finde ich die Anleitung gut verständlich.

Das Füßchen, das sie verwendet, ist übrigens kein Reißverschlussfüßchen, sondern wird von der Herstellern als "Overlock"-Füßchen bezeichnet. Wenn man mit der Nähmaschine versäubert, also meistens mit Zick-Zack-Stich, sticht die Nadel rechts außerhalb des Drahtes ein. Dieser Fuß reduziert also die Gefahr, dass sich weiche und dünne Stoffränder beim Versäubern zusammen ziehen und unschöne Wülste bilden.

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Re: Nähanleitungssammelthread

Beitragvon ju_wien » 17.02.2023 13:37

In einem Buch von Claire Shaeffer fand ich diese Anleitung, wie man einen normalen Reißverschluss unsichtbar einsetzen kann, allerdings ohne Zeichnungen oder Fotos:

Stitchless Zipper:
A variation of the slot zipper, the stitchless zipper was used extensively in the 1960s. To use this technique, the garment must have a backing.
1. Thread-trace and stay the opening.
2. Turn under the seam allowances; baste. Press.
3. Wrong side up, use running stitches to sew the zipper to the seam allowances only.
4. Fell stitch the edges of the zipper to the seam allowances.
5. Using blindstitches, sew the seam allowances to the backing.


Also, auf Deutsch: der RV wird nur an der Nahtzugabe angenäht, die Nahtzugabe wird an der Einlage fixiert. Damit ist auch klar, wann das gut funktionieren kann und warum es nach den 1960er Jahren nicht mehr so häufig gemacht wurde. Man braucht eine (stabile) Näheinlage, die an der Kante unsichtbar angehext wurde (im Text nicht extra erwähnt, aber das war damals Stand der Technik). Bei den heute üblichen dünnen Bügeleinlagen ist es schwierig, die NZG an der Einlage zu fixieren, ohne, dass Stiche oder auch nur winzige Einbuchtungen an der Außenseite sichtbar werden. Kleben wäre natürlich möglich, aber das ist erstens keine anerkannte Haute Couture Methode und zweitens sieht man geklebte Stellen meistens deutlich, da sich der Stoff dort nicht bewegen kann, aber daneben schon.

Das Buch heißt "Couture Sewing Techniques" und ist in mehreren Auflagen (mit unterschiedlichen Titelbildern) erschienen.

Nebenbei interessant: ich habe kurz gegoogelt, um rauszufinden, ob sie mit "backing" allgemein eine Einlage meint oder eine spezielle Einlage. Die Treffer waren aber fast alle für Anwendungen beim Quilten oder Maschinsticken (jede Menge aufbügelbare Einlagen und Vliese, auswaschbare Folien usw.). In heutigen Nähanleitungen wird meistens der Ausdruck interfacing für die Einlage verwendet. (Lining = Futter; underlining = ein Futter oder feiner Stoff, mit dem der Oberstoff unterlegt und dann wie eine Stofflage verwendet wird, zB bei Spitze oder anderen transparenten Stoffen, interlining = eine Zwischeneinlage, zB ein Wollvlies in einem Wintermantel). Im Threads Magazin gibt es alle paar Jahre langatmige Diskussionen darüber, ob unterlegen oder füttern "besser" ist, nur um ganz zum Schluss dann zu verraten, dass es vom jeweiligen Anwendungsfall abhängt ;)

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Re: Nähanleitungssammelthread

Beitragvon ju_wien » 17.02.2023 14:12

Und noch eine Methode, einen normalen Reißverschluss fast unsichtbar einzusetzen, gefunden in einer älteren Ausgabe von Threads Magazine (April, Mai 2016, Seite 55 ff https://archives.threadsmagazine.com/th ... ipbook/54/)

Für den Fall, dass der Link irgendwann nicht mehr funktioniert, der Versuch einer Zusammenfassung:

1. Die Reißverschlussöffnung zu heften, Nahtzugaben auseinander bügeln.
2. An der Innenseite den RV mit der rechten Seite nach unten zentriert auf die Nahtzugaben legen, genau positionieren und dann ausschließlich an den Nahtzugaben feststecken.
3. Die Reißverschlussbänder an die Nahtzugaben steppen. Empfohlen wird dabei im Text ein Abstand von 1/4 Zoll, also rund 6 mm von den Rändern des RV-Bandes. Auf dem Foto sieht es aber näher am Rand aus (vielleicht 3 mm), denn ein RV-Band ist rund 1 cm bis 12 mm breit, 6 mm wäre also schon näher bei der Raupe als beim Rand).
4. Mit großer Stichlänge und ev. einer Kontrastfarbe von der Außenseite durch alle 3 Lagen steppen (Maschinheften), und zwar ca. 1/4 Zoll (6 - 7 mm, füßchenbreit) von der Mitte und bis etwa 2 cm unterhalb vom Ende der Reißverschlussöffnung.
5. Die Heftnaht von der Reißverschlussöffnung entfernen und den RV ein Stück öffnen.
6. Das Werkstück entlang der bei 4. angebrachten Heftnaht rechts auf rechts falten, den Blindstichfuß der Nähmaschine verwenden und das Werkstück so unter die Maschine legen, dass die rechte Hälfte des Fußes auf der Nahtzugabe (mit dem RV-Band darunter) liegt und das Führungsteil des Blindstichfußes genau an der Falte anliegt.
Blindstich einstellen und nähen. Wenn man beim Schieber ankommt, muss man das Füßchen heben, um ihn aus dem Weg zu schieben. Dabei die Nadel im Stoff lassen, damit nichts verrutscht.
Anschließend die andere Seite genau so falten und nähen.

Wenn man alles richtig gemacht hat, sind auf der rechten Seite nur winzige Stiche zu sehen.

Diese Methode funktioniert am besten bei nicht zu dünnen Stoffen und bei Stoffen mit etwas "Struktur". Da sieht man die winzigen Blindstiche (die ja eigentlich die linken Enden vom Zickzack sind) so gut wie gar nicht, wenn das Nähgarn gut auf den Stoff abgestimmt ist.

Wer noch nie mit dem Blindstichfuß gearbeitet hat und sich nicht vorstellen kann, wie das funktionieren soll, hier eine Anleitung von Bernina https://blog.bernina.com/de/2017/04/anl ... ch-saeume/ da geht es zwar um einen Hosensaum, aber die Vorgangsweise ist genau die gleiche wie oben. Und noch eine zweite Vorführung eines Blindstiches https://www.marjakatz.de/2017/02/sicher ... chine.html

Bei diesen beiden Anleitungen haben die Füßchen ein weißes Kunststoffteil als Führung, bei anderen Fabrikaten gibt es in der Mitte des Füßchens ein dünnes Blech. Der Blindstich besteht aus einer Abfolge von mehreren kurzen Steppstichen (rechts) und einmal Zickzack (links), das ist bei allen mir bekannten Haushaltsnähmaschinen gleich. Bei manchen kann man die Stichbreite so justieren, dass die Nadel links wirklich nur einen Teil des Fadens erfasst. Das erfordert aber Übung und ein paar Probenähte, um sich an den jeweiligen Stoff heranzutasten. Da mit der Hand Säumen auch nicht länger dauert, verwende ich den Blindstichfuß für normale Säume recht selten, aber das mit dem unsichtbar eingenähten RV will ich jedenfalls ausprobieren!

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Re: Nähanleitungssammelthread

Beitragvon ju_wien » 17.02.2023 18:27

Handziernaht mit "Linienspiegel". Schöne Handnähte können eine Zierde sein, wenn man sie schön gleichmäßig hinkriegt. In diesem Video zeigt Kenneth D. King, wie man sich die Arbeit erleichtern kann, indem man eine Maschinheftnaht als "Linienspiegel" erstens für die gerade Linie und zweitens für gleichmäßige Länge der einzelnen Stiche verwendet https://www.sewdaily.com/sewing/dressma ... le-stitch/

Kurzzusammenfassung: Zunächst mit der Maschine mit großer Stichlänge und gelockerter Oberspannung eine Heftnaht anbringen, wo nachher die Ziernaht hin soll. Er verwendet außerdem in der Unterspule ein festeres Garn (Knopflochgarn), damit er die Fäden später leichter rausziehen kann. Dann mit dem Zierfaden anhand der Maschinstiche immer 2 oben, 2 unten oder 2 oben, 1 unten oder wie immer man will, Vorstiche nähen. Anschließend den Unterfaden an ein paar Stellen durchknipsen, heraus ziehen. Der Oberfaden löst sich von selbst.

Er bezeichnet die Ziernaht als "saddle stitch", also Sattelstich. In anderen Quellen wird mit saddle stich eine Handnaht mit 2 Fäden und 2 Nadeln bezeichnet, die wir als "Zwienaht" kennen und die vor allem in der Lederverarbeitung üblich ist. Grundsätzlich aber ziemlich alle Zierstiche entlang so einer gesteppten einer Hilfslinie nähen. Man sollte nur versuchen, die maschingesteppten Fäden nicht allzu oft anzustechen, sonst wird später das Entfernen schwierig.

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Re: Nähanleitungssammelthread

Beitragvon ju_wien » 18.02.2023 14:54

In diesem Video werden einige Probleme und Fehler beim Einsetzen von nahtfeinen Reißverschlüssen besprochen https://www.youtube.com/watch?v=Np-2eF407HI

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Re: Nähanleitungssammelthread

Beitragvon ju_wien » 18.02.2023 18:00

Etwas langatmig, aber eine interessante Methode, den Hosenreißverschluss einzusetzen! https://www.youtube.com/watch?v=W-ItX5EP08o Er näht den RV zunächst an den Untertritt an, bügelt dann die Nahtzugabe auf der Untertrittseite so zurück, dass sie beim unteren Schlitzende etwas vorsteht (dadurch wird verhindert, dass der Zip später blitzt) und steppt dann den Untertritt mit dem RV unter. Die Ziersteppnaht, die den Beleg hält, näht er von innen, dadurch sieht man besser, wo der RV endet. Untertritt und Beleg werden an zwei Stellen fixiert, damit nichts flattert.

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Re: Nähanleitungssammelthread

Beitragvon ju_wien » 18.02.2023 18:07

Noch ein Hosenreißverschluss, diesmal nicht ganz zu Beginn, sondern erst in die fast fertige Hose eingesetzt! https://www.youtube.com/watch?v=2df1b7oSjoI Nebenbei sieht man da, dass Profis den RV mit dem normalen Nähfuß einsetzen. Die Füßchen von Industrienähmaschinen sind allerdings etwas schmäler als bei den meisten Haushaltsnähmaschinen, da sie ja nur Geradstich machen.

Und eine geniale Hilfe, die ganz leicht zu beschaffen ist: bei ungleich dicken Nahtstücken verwendet sie auf der dünneren Seite als Unterlage in PP-Band wie es zum Verschließen zu Kartons verwendet wird und täglich in großen Mengen im Müll landet. (Einfach im nächsten Supermarkt oder Baumarkt danach fragen.)

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Re: Nähanleitungssammelthread

Beitragvon ju_wien » 18.02.2023 19:16

Auch Sebastian Hoofs steppt den Hosenreißverschluss zunächst auf den Untertritt und dann beide gemeinsam an den Hosenschlitz. Wie es sich für gute Maßarbeit gehört, wird ein bisschen geheftet. Die Ziersteppnaht wird bei Hoofs handgenäht (mit Punktstichen). https://www.youtube.com/watch?v=l3kFgUESzB4 Nebenbei werden ein paar Geheimnisse von Herrenmaßhosen gelüftet.

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Re: Nähanleitungssammelthread

Beitragvon ju_wien » 18.02.2023 19:33

Noch ein Hosenreißverschluss, diesmal von Su (Doris & Su) gezeigt https://www.youtube.com/watch?v=F8Q6gXTdpYA
Sie erklärt viele Details, sogar wie man beim Overlocken um die engen Kurven zwischen Schnittzugaben und vorderer Schrittnaht kommt. (Ich beneide sie grad um die Industieoverlock mit Kniehebel.) Den Schlitzbeleg (Untertritt) näht sie zum Schluss an. Und Doris zeigt, wie man den Taschenbeutel im RV mit einfassen kann https://www.youtube.com/watch?v=4sO_mRpB7z0

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Re: Nähanleitungssammelthread

Beitragvon ju_wien » 18.02.2023 20:12

Der Hosenreißverschluss bei Jeans, gezeigt von Walter Lunzer. Er verwendet wieder eine etwas andere Reihenfolge https://www.youtube.com/watch?v=5-eWQG5i5JQ

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Re: Nähanleitungssammelthread

Beitragvon ju_wien » 18.02.2023 20:26

Wie man einen Hosenreißverschluss in eine fertig genähte Hose einsetzen kann, erfährt man in Reparaturvideos, hier von Burda und Gütermann https://www.youtube.com/watch?v=QQzouXB5SXc

Ich habe bei meinen eigenen Jeans beim RV-Tausch viel weniger aufgetrennt und das RV-Band an de Übertrittseite nicht am abgelösten Beleg angesteppt, sondern durch Beleg und Oberstoff von außen. Die gelbe Jeans-Ziersteppnaht ist daher intakt geblieben und die Naht, mit der ich den Reißverschluss angesteppt habe ist mit passend blauem Garn nahezu unsichtbar, aus normaler Distanz völlig unsichtbar. Die oberen Enden der RV-Bänder habe ich auch nur sorgfältig zur Seite gebogen und fixiert und mir dadurch das Auftrennen und neu Steppen des Bundes erspart.

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Re: Nähanleitungssammelthread

Beitragvon ju_wien » 19.02.2023 14:15

Ha! Sebastian Hoofs verwendet zum Aufbügeln von Einlage die gleiche Bügelpresse, die ich seit einigen Jahren auch verwende https://youtu.be/PjjQFP4KfpM?t=223 Für Kragen, Manschetten und sonstige Kleinteile ist die genial und für große Teile (ganze Jacken- oder Mantelvorderteile) ist sie im Hausgebrauch auch ausreichend.

Solche und ähnliche Bügelpressen findet man gebraucht bei willhaben oder ebay mit etwas Geduld um einstellige oder niedrig zweistellige Eurobeträge. (Wenn der Überzug nicht mehr schön ist, kann man ja einen neuen nähen.)

Der Vorteil der Bügelpresse gegenüber dem Bügeleisen ist nicht nur die Größe (man kann mehrere Kleinteile auf einmal aufbügeln), sondern auch, dass man nichts verschiebt, wenn man das Bügeleisen irrtümlich nicht immer wieder neu aufsetzt oder mit etwas Abstand darüber schwebt, wie Basti das vorführt, sondern wie beim normalen Bügeln weiter rutscht. Außerdem haben alle Dampfbügeleisen in der Sohle Löcher für den Dampf, die je nach Modell und verwendeter Einlage zu mehr oder weniger großen Komplikationen führen können (schlecht haftende Einlage, kleine "Gupferl" usw.). Es gibt auch Bügelpressenmodelle mit "Dampfautomatik", aber sicherer funktioniert ein feuchtes Tuch.

Im Video insgesamt wird gezeigt, wie man einen abnehmbaren Herrenhemdkragen anfertigt. https://youtu.be/PjjQFP4KfpM Viele Schritte sind bei einem fix angenähten Kragen natürlich genauso.

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