Vernadelt

Hallo zusammen!
Erst mal danke für die Aufnahme hier und ich hoffe auf regen Austausch!

Ich habe auch gleich eine Frage an euch: ich überlege schon länger mir eine Coverlock zuzulegen, wollte eigentlich eine Industrienähmaschine (Platz dafür hätte ich), aber hätte nun die Möglichkeit, mir eine wenig gebrauchte Pfaff Coverlock 3.0 zuzulegen.
Habe nun ein wenig recherchiert und festgestellt, dass das eine kombinierte Overlock/ Coverlocknähmaschine ist. Bin ein wenig unschlüssig, ob das Sinn macht, ich hätte eigentlich eine Overlock (Singer vom Hofer) wobei ich sie lange wenig benutzt habe- eigentlich erst in den letzten Wochen etwas mehr, seit ich mich damit beschäftig habe, was man damit alles machen kann

Habt ihr Erfahrungen mit Kombigeräten und findet ihr sie empfehlenswert, ist der Umbau sehr aufwändig und würdet ihr sie wieder kaufen?

ich habe eine Coverlock 3.0, aber erst seit einer woche und erst gestern abend aus der schachtel genommen und eingefädelt. langzeiterfahrungen kann ich dir also nicht bieten. meine ist auch gebraucht, aber noch recht jung (vor einem jahr gekauft, inzwischen hat die frühere besitzerin keine zeit mehr, weil der karenzurlaub vorbei ist und wollte nicht, dass das gute stück im kasten steht und an wert verliert.)

erster eindruck: das umstellen von overlock auf cover und zurück finde ich nicht so schlimm. man sollte es allerdings in einem rutsch und dann auch fertig machen. sonst passiert es, dass man die maschine einschaltet, anhand der fäden und nadeln glaubt, dass sie overlocken sollte und sie macht einfach keine schlingen .... bis man nach 3mal neu einfädeln endlich sieht, dass der A/B hebel fürs umstellen overlock/coverstich noch auf coverstich steht und den oberen greifer sperrt.

das einfädeln ist etwas fummelig, jedenfalls im vergleich zu meiner einfache toyota overlock. das fängt damit an, dass man den tragegriff aufklappen und die fäden drunter durchführen muss und geht damit weiter, dass einige ösen so im schatten des linken gehäuseteils liegen, dass man sie erst einmal sehen muss ... wer dicke finger hat, braucht oft die pinzette. anders als bei meiner toyota kann man die linke seite auch nicht wegklappen.

meine toyota kann grad mal 3 -5 stiche (4-faden-overlock, 3-faden-overlock schmal + breit, 3-faden-rollsaum mit/ohne umschlagen der stoffkante), die coverlock 3.0 kann 23 stiche. entsprechend viele bauteile sind im gehäuse untergebracht und entsprechend viel gibt es einzustellen und zu beachten. das ist an sich nicht schwierig, wenn man die gebrauchsanleitung daneben liegen hat, aber wer ungeduldig ist oder anleitungen generell nicht liest, sollte sich lieber eine andere maschine aussuchen.

da bei meiner toyota alles so simpel geht, war ich immer verblüfft, wieso die babylock-besitzerinnen so betonen, wie einfach das einfädeln geht und wie toll das einblasen der greiferfäden ist. seit ich die coverlock 3.0 kenne, wundere ich mich nicht mehr

die automatische fadenspannungseinstellung funktioniert bei manchen stichen und stoffarten recht gut, bei anderen muss man manuell nachjustieren (zb entstehen bei einlagigem batist bei einem schmalen 3-faden-overlock mit den default-einstellungen am rechten rand deutliche schlingen).

wenn du spezielle fragen hast, kann ich das gerne ausprobieren.

Danke für deine Antwort!

Batist nähe ich grundsätzlich nicht so oft, ich nähe zur Zeit eher Jersey, Sweat, ab und an Nicky… Ich würde die Coverlock hauptsächlich zum Säumen statt der Zwillingsnadel verwenden und vielleicht auch mal als dekorative Naht bei manchen Pullis! Einfach weil ich die Zwillingsnadelnaht irgendwie eher grindig finde (auf der Rückseite).
Mühsames Einfädeln bin ich von der Singer gewöhnt, da brauche ich immer die Pinzette, ohne wäre das gar nicht möglich!
Sind für dich die vielen verschiedenen Stiche sinnvoll und notwendig? Ich weiß jetzt natürlich nicht, was du normalerweise so nähst!
Die Maschine die ich haben könnte ist ca. gleich alt- auch ca. 1 Jahr benutzt. Darf ich fragen, wie viel du bezahlt hast?

Ich habe keine Cover-, nur eine Overlock. Die Leiterin von meinem letzten Nähkurs, eine Schneiderin bei einem Designer, hat zu einer Kombimaschine nur gemeint, dass sie eine in der Werkstatt haben und die nur als Coverlock nutzen. Also gerade, wenn du schon eine Overlock hast, wirst du wahrscheinlich eher die Coverfunktion nutzen und die Singer weiter als Overlock. Ob sich dafür der etwas höhere Preis für eine Kombi auszahlt, musst du dir halt überlegen.
Ich an deiner Stelle würde auch probenähen. Bei meinem jetzigen Nähkurs hat mich die Pfaff-Overlock im Vergleich zur W6 nicht überzeugt.

Hmm ja probenähen würde ich sowieso. Ich wollte ja ursprünglich eine Industriecoverlock- werde mir wohl noch überlegen müssen, ob es wirklich Sinn macht, ein Kombigerät anzuschaffen. Vielleicht schaue ich es mir mal an und entscheide dann!

rockelein hat geschrieben:Sind für dich die vielen verschiedenen Stiche sinnvoll und notwendig? Ich weiß jetzt natürlich nicht, was du normalerweise so nähst!

quer durch den gemüsegarten. derzeit vor allem blusen, also webstoffe (und kleine osterhenderl aus den blusenresten), dezember/jänner waren es ein pyjama, ein hauskleid und ein rollkragenpully - alles in jersey. und demnächst stehen hosen auf dem programm (aus festem baumwollsatin). und neue vorhänge für 2 zimmer (insgesamt 10 bahnen).

alle 23 stiche *brauche* ich sicher nicht, ich werde sie höchstens an verregneten sonntagen ausprobieren und mir den einen oder anderen merken. mein kaufargument (abgesehen von "haben-wollen") war die 5-faden-sicherheitsnaht. das ist eine kombination aus einer overlocknaht und einer kettenstichnaht nebeneinander - kennst du sicher von jeans und gekauften blusen. die ist vor allem für webware interessant, weil man damit steppen und versäubern kann und eine breitere nahtzugabe als bei einer 4-faden-overlock hat (9-10 mm). in der zeit, in der ich fadenspannungen ausprobiert und fehler bei den einstellungen gesucht habe, hätte ich allerdings mehrere blusen mit der normalen nähmaschine zusammensteppen und anschließend auf meiner alten overlock versäubern können ich hoffe, dass die rüstzeit mit zunehmender übung kürzer wird.

die schmalkantennaht und der "rollsaum" werden überraschend schön (das ist nicht bei allen overlocks so). viel verwendung habe ich dafür aber nicht, da ich selten deko-zeug nähe und bei kleidung maschingenähte säume nicht besonders mag.

Die Maschine die ich haben könnte ist ca. gleich alt- auch ca. 1 Jahr benutzt. Darf ich fragen, wie viel du bezahlt hast?

650,- nach probenähen und kurzeinschulung durch die anbieterin. mit dem großen anschiebetisch (den ich mir sonst nicht gekauft hätte) und 4 konen overlockgarn. und mit der originalrechnung.

in einem anderen forum schrieb eine, dass das von unten kommende obermesser den nachteil hat, dass dicke stoffe (fleece) davon nicht erfasst werden, weil der stoff sich vor dem messer staut und dann oben drüber geht. ich hatte keinen fleece zum testen zu hause. wollwalk zweilagig hat das messer geschafft, allerdings war die naht nicht berauschend schön (und ich zu bequem die nadel umzusstecken, denn für dicke stoffe ist der *breite* overlockstich sicher besser). falls dir fleece wichtig ist, solltest du das vor dem kauf ausprobieren.

Okay danke, ja Fleece wäre schon wichtig, nähe ich zwar nicht ständig aber doch immer wieder! Werde also welchen mitnehmen zum testen!

Fleece sollte eine Maschine schon vierlagig schaffen. Wenn ich da an eine Drachenmütze denke, wo Zacken zwischengenäht wurden, oder ein Bündchen aus Fleece drankam, da wars schon eine Herausforderung, das bei vier Lagen noch mit schönem Resultat (was die Naht betrifft) hinzubekommen.

in der betriebsanleitung steht unter "fehlerbehebung" dass man voluminöse stofflagen vor dem overlocken mit einer herkömmlichen nähmaschine "komprimieren" soll.

Hier werden coverlocks getestet: http://www.madebymiri.de/?page_id=1130
Vielleicht hilft dir das weiter!

Danke Lilli, den Test habe ich schon gefunden, aber da war diese Maschine nicht dabei!
Aber ist natürlich trotzdem interessant, v.a. weil ich jetzt erfahren habe, dass die Pfaff eh schon anderweitig verkauft ist. Vielleicht lese ich mir die anderen Testergebnisse noch durch, bevor ich mir eine andere Maschine aussuche

Jetzt habe ich das hier erst gelesen.
Ich bin keine Freundin von Kombigeräten, lese nicht gern Anleitungen und probiere nicht gern lange herum, bevor ich zum Arbeiten komme, aber diese 5-Faden-Sicherheitsnaht reizt mich jetzt irgendwie sehr.
ju_wien, das geht wohl nur mit so einer kombinierten Maschine, oder? 650€ sind ja gar nicht so wild. (Du hast inzwischen schon einen beeindruckenden Maschinenpark, wie mir scheint.)

im haushaltsmaschinenbereich geht die 5-faden-sicherheitsnaht afaik nur mit kombimaschinen. bei den industriemaschienen gibts eigentlich für jede art naht eine eigene maschine. da brauchst du nicht viel umstellen, dafür brauchst du viel platz (und ein *bisschen* teurer sind sie auch). 650,- war gebraucht und für den guten zustand sicher angemessen. neu kostet sie 999,-.

wenn du lust hast, sie probezunähen, schreib mir ein pn oder e-mail. ich kann mir gerne auch einmal einen halben tag oder tag freinehmen (soll eh den resturlaub der letzten jahre abbummeln), nur freitag ist weniger günstig, weil ich da am nachmittag alleine im büro bin.

klingt gut, danke! :-)

update zur coverlock 3.0: ich versäubere grad viele meter vorhang (schwere bw-qualität von ikea). sticheinstellung und so kein problem, aber der vom messer abgeschnittene stoffstreifen läuft manchmal nicht vorne rechts weg, sondern kriecht durch die maschine nach hinten und eh man sich's versieht, ist er mitgenäht. das ergibt einen coolen franseneffekt, der aber nicht immer erwünscht ist ;)

es dürfte mit dem von unten kommenden oberen messer zusammenhängen, denn bei meiner toyota overlock ist mir das noch nie passiert. es passiert vor allem, wenn man nur wenige mm oder nur abstehende fädchen schneidet. abhilfe: entweder soviel stoff abschneiden lassen, dass man den streifen gut unter kontrolle hat oder ganz glatt und genau zuschneiden und den stoff so führen, dass das messer ins leere läuft.