Ich habe es geahnt, als ich deine erste Frage nach den Schlingen an der Unterseite des Bandes las! Aus einem Halsband für den eigenen Hund wird fast immer der Wunsch nach einer kleinen Fabrik ;-)
Also: Für mehrlagige Halsbänder wären Nähmaschinen optimal, wie sie für Sattler und Schuhmacher angeboten werden. Die haben die Kraft, um das Material zu durchdringen, der Greifer und die Nadelhalterung sind so konstruiert, dass man auch dickere Nadeln als 110 verwenden kann, genügend Platz unter dem Füßchen und oft auch noch Obertransport oder Dreifachtransport, damit auch schwierige Materialien gleichmäßig transportiert werden.
Hier sieht man ein Foto von einer Maschine, leider kann ich Modell und Marke nicht erkennen, aber vielleicht geben sie dir ja Auskunft, wenn du ihnen ein Mail schreibst
https://pawsome-shop.at/pages/unsere-werkstattDas Problem dabei: Solche Maschinen stehen nicht im Nähmaschinenladen herum, auch nicht bei großen Nähmaschinenversandhäusern à la Nähpark. Sie werden für den Kunden bestellt, bei Spezialwünschen auch erst nach der Bestellung hergestellt oder fertig montiert. Und du musst schon relativ genau wissen, was du brauchst, damit du mit dem Berater oder der Beraterin in dem Laden diskutieren kannst.
"Normale" Industrienähmaschinen, wie sie in der Textilindustrie, aber auch in vielen Änderungsschneidereien verwendet werden, sind leichter zu finden. Es gibt sie neu schon ab rund eintausend Euro. Allerdings nähen die nur Steppstich und haben keinerlei Sonderausstattung. Wenn du automatisches Vernähen, automatisch Nadel Hochstellen, automatisch Abschneiden willst, kostet das gleich mehr, Obertransport kostet auch mehr und Zickzack können die allerwenigsten. Die kosten dann aber ein Vielfaches von einer normalen Industriesteppstichmaschine. (Wie viele Millionen Halsbänder willst du nähen und wie viele kannst du verkaufen?)
Gebrauchte Industrienähmaschinen gibt es je nach Bauart manchmal schon um ein paar hundert Euro, die Sattlermaschinen sind aber meistens auch gebraucht erst am 1500 oder mehr zu finden (außer, jemand muss ganz dringend das Lokal räumen und braucht sie "nur weg"). Da brauchst du Geduld und musst dich in das Thema einlesen und viele Fragen stellen, denn bei den Angeboten auf ebay, willhaben usw. gibt es auch viele Anbieter, die einfach Dumme suchen, die ihnen beim Entsorgen schrottreifer Maschinen helfen und dafür noch viel Geld zahlen. Oft müssen diese Maschinen auch erst umgebaut werden, damit du sie verwenden kannst (Drehstrommotor austauschen usw.) In Deutschland gibt es auch ein paar Firmen, die gebrauchte Industriemaschinen warten und wieder herrichten und mit Gewährleistung verkaufen und auch später reparieren, falls das nötig sein sollte, aber da findet man selten was unter 1000 Euro, die spezielleren Maschinen kosten viele Tausender. Die Lieferung per Spedition kostet dann je nach Standort auch noch etliche hundert Euro.
Viele Hundehalsbandnäherinnen verwenden alte mechanische Haushaltsnähmaschinen (Pfaff 260 oder Pfaff 130, Adler, aber auch andere). Thurnmuehle hat ihre Bänder mit einer Pfaff 260 genäht, aber vorher mit einer Brother bestickt
viewtopic.php?f=35&t=6339&p=114466#p114466Bevor du dich in größere Anschaffungen stürzt, solltest du dir aber überlegen, wer deinen Kund_innen sind und was die für ein Halsband bezahlen wollen. Hundebesitzer_innen die für ein Halsband 50 - 60 Euro und mehr ausgeben (siehe oben verlinkte Manufaktur in Wien) muss man ja erst kennenlernen. Halsbänder gibt es ab unter 5 Euro, Durchschnittspreise dürften bei 15 bis 25 Euro liegen. Wenn du davon den reinen Materialpreis abziehst (Neopren, Gurtband, Zierborten, Garn, Schnallen, Nieten), bleibt nicht viel übrig, mit dem du den Kaufpreis der Maschine abarbeiten kannst, von Lohn für deine Arbeitszeit oder Gewinn ganz zu schweigen. Sprich vielleicht mit Züchtern oder Züchterinnen oder anderen Leuten, die mehrere Hunde besitzen, was die so für ihre Halsbänder bezahlen und wie oft sie neue brauchen und setzt dich dann mit Papier, Bleistift und Taschenrechner hin und rechne das durch.