ju näht 2021 ...

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Re: ju näht 2021 ...

Beitragvon ju_wien » 14.01.2021 07:29

Ich kopiere eben einen Schnitt für einen Rollkragenpulli aus einer älteren Burda (09/2012), er sieht aber im wesentlichen gleich aus wie der in der aktuellen Burda easy https://www.burdastyle.de/produkt/magaz ... -BE0121-DL

Dabei ist mir aufgefallen, dass sie auf den Schnittteilen brav die Taillenlinie markieren, (was bei figurbedingten Anpassungen wichtig ist), aber dass die schmalste Stelle des Oberteils gut eine handbreit oberhalb der Taillenlinie ist. Man kann die Taille ja je nach Modelinie nach oben oder unten verlegen (siehe Empirekleider oder Charlestonkleider), aber bei so einem einfachen Unterziehpulli überrascht das schon ein bisschen.

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Re: ju näht 2021 ...

Beitragvon ju_wien » 14.01.2021 08:04

In einer der alten Sewing Bee Folgen ging es um Sportswear und eine Teilnehmerin hat ein Oberteil mit kurzen Raglanärmeln genäht, das der Trägerin nur mittelgut gepasst hat. Patrick meinte dazu, dass die Trägerin gerade Schultern hat und Raglanschnitte da problematisch sind.

Gerade und etwas breitere Schultern habe ich auch. Bei normalen eingesetzten Ärmeln weiß ich, was ich tun muss: Schulterpunkt um 1 cm nach oben verlegen, Schulternaht neu einzeichnen, Armloch parallel nach oben verschieben. (Korrekte Methode: ausschneiden, verschieben, unter den entstehenden Spalt ein Stück Papier legen, alles wieder zusammen kleben; wenn man es oft genug gemacht hat, kann man das Armloch auch freihändig neu zeichnen.) Dazu gibt es auch jede Menge Anleitungen in Nähbüchern und Blogs usw.

Aber für Raglanärmel habe ich noch eine Anleitung zur Anpassung gefunden. Gefühlsmäßig würde ich den Schnitt am Schulterpunkt kreuzweise einschneiden und auseinander schieben. Ausprobiert habe ich das allerdings noch nie. Da die meisten Raglanmodelle die ich im Laufe der Jahre genäht oder gekauft habe, sehr bequem geschnitten waren und oft aus Sweatshirtstoff oder dgl. bestanden, kam es auf 1-2 cm auch nicht an.

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Re: ju näht 2021 ...

Beitragvon ju_wien » 14.01.2021 11:58

insa-ana hat geschrieben:Magst du das gute Stück auch zeigen? Inzwischen bin ich schon sehr neugierig.


Besonders schön ist das Foto nicht geworden. In Wirklichkeit gefällt er mir besser.

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Beim Tragen bauscht sich der Pullover locker über dem Bündchen, auf dem Foto sieht es so aus, als wäre das Bündchen weiter als der Pullover.

Ansonsten mache ich mir grad selbst das Leben schwer. Ich habe kurz vor dem Lockdown bei Komolka einen billigen gestreiften Strickstoff mitgenommen, für einen Rollkragenpullover. Ähnliche habe ich schon vor einigen Jahren genäht, damals nach dem Schnitt aus dem Overlockbuch von Gaby Seeberg-Wilhelm. Erstens habe ich derzeit einige Kilo mehr und sollte ihn daher eine Nr. größer zuschneiden, damit er nicht nach Knackwurst aussieht, zweitens ist der Schnitt aus dem Buch zwar einfach, aber nicht sensationell gut passend und drittens wollte ich etwas Abwechslung im Kasten. Also tagelang Schnitte angeschaut und bei https://www.burdastyle.de/produkt/magaz ... -092012-DL gelandet, dann sah ich noch den verschlungenen Kragen in https://www.burdastyle.de/produkt/magaz ... -102018-DL gesehen. Heute habe ich den Oberteilschnitt rauskopiert, die Anpassung für die gerade Schulter gemacht, ausgeschnitten. Halsausschnittweite 49 cm vom Schnitt abgemessen und notiert. Dann den Schnittbogen mit dem Kragen aufgelegt, in gleicher Größe abgepaust. Dann ist mir eingefallen, dass ich wegen der Verschlingung besser am Ausschnitt als am Kragen kontrolliere: 43 cm und außerdem steht hinten an der Kragennaht "Reißverschluss". Hmm. Kragen verlängern oder Ausschnitt verkleinern? An sich soll es ein Unterziehpulli werden, also lieber kein zu weiter Kragen. Bei den Seeberg-Pullis kontrolliert: die haben 42 cm Kragenweite und gehen (mit Overlock angenäht) tadellos über meinen Kopf. Also Klebestreifen und Seidenpapierreste geschnappt und den engeren Halsausschnitt dazu kopiert. *Vor* dem Ausschneiden der Schnittteile wäre das deutlich einfacher gewesen :D Beim Anstückeln und Kleben ist mir der 1/2 cm Unterschied zwischen der Schulternaht hinten/vorne verloren gegangen, also noch nachgebessert und jetzt liegen die Papierschnittteile herum und ich denke über Mittagessen nach. Dabei ist es eigentlich noch zu früh zum Essen.

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Re: ju näht 2021 ...

Beitragvon ju_wien » 15.01.2021 11:07

Zwischenstand: Der Kragen ist zwar etwas länger als der bei meinen anderen Rollkragenpullis, aber durch die vielen Nähte nicht so elastisch. Ich komme zwar durch, habe aber Bedenken, dass früher oder später etwas reißt. -> Kragen noch einmal zugeschnitten, 4 cm länger. Und jetzt darf ich zunächst den ersten abtrennen.

Sonstige Erkenntnisse: 1. Es wäre sinnvoll, die Stelle, wo die Nahtzugabe zwischen Kragenansatznaht und Schlitz eingeschnitten werden muss, mit einem Futzerl Bügeleinlage zu sichern. 2. Ich suche noch nach einer genialen Lösung zum Markieren dieses Strickstoffes. Kreide sieht man kaum, Trickmarker auch nicht. Kleine Einschnitte verschwinden zwischen den Maschen, wenn ich sie größer mache, besteht die Gefahr, dass die Nahtzugabe dort einreißt. Ich bin jetzt wieder bei Markieren mit Heftgarn, aber das ist nicht ideal, wenn ich mit der Overlock drüber nähe, weil man die Reste nie wieder ganz heraus bekommt. Bei einem normalen T-Shirt oder Rollkragenpullover brauche ich keine Markierungen, weil das Zusammensetzen selbsterklärend ist, aber bei dem Kragen gibt es jede Menge Markierungen die genau passen müssen (hintere Mitte, Schulternähte, Nahtzahlen vor und nach dem Schlitz).

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Re: ju näht 2021 ...

Beitragvon ju_wien » 15.01.2021 13:08

Erfolgsmeldung zwischendurch: Während ich darauf wartete, dass die Dampfbügelstation heiß wird, habe ich aus dem einen abgetrennten Kragenteil ein Stirnband genäht.

Meine Werke 2021:
1. Strickstoffpullover (Schnitt: Burda 10/2016 + 01/2021 + div. Änderungen)
2. Stirnband (aus Strickstoffrest)

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Re: ju näht 2021 ...

Beitragvon ju_wien » 15.01.2021 17:25

Uff. Der Kragen ist geschafft. Der Rest sollte dann Routine sein.

Beim Kragen musste ich a) mich an die richtige Weite herantasten und b) kapieren, wie Burda sich den Knoten vorgestellt hat. Im Modellfoto sieht man das nicht und in der Anleitung steht nur, dass man die Verschlingung dort sitzen soll, wo man vorher ein kleines Stück vom Halsausschnitt gesäumt hat. Ich dachte die längste Zeit, dass die losen Kragenenden nach dem Verschlingen außen liegen und dann hinten befestigt werden sollen. Egal wie ich die Teile gelegt und verknotet habe, es hat immer merkwürdig ausgesehen und war zu eng. Dann habe ich noch einmal gelesen, dass die Enden an den RV-Bändern angenäht werden sollen. Da es ein nahtverdeckter RV ist, kann das nur *innen* sein. Als ich die Enden nach dem Umschlingen innen umlegte, sah der Knoten gleich viel hübscher aus. Außerdem hatte ich dadurch die Möglichkeit, den Kragen noch ein paar cm zu verlängern, ohne ihn ein drittes Mal zuzuschneiden. Innen habe ich die losen Teile bisher nur hinten in der Mitte an der Kragenansatznaht angehext, aber ich glaube, dass ich sie noch weiter annähen werde, damit ich sie beim Anziehen nicht verziehe.
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Re: ju näht 2021 ...

Beitragvon ju_wien » 16.01.2021 06:53

Meine Werke 2021:
1. Strickstoffpullover (Schnitt: Burda 10/2016 + 01/2021 + div. Änderungen)
2. Stirnband (aus Strickstoffrest)
3. Rollkragenpulli (Burda 09/2012, #104) mit verschlungenem Kragen (Burda 01/2020, #105)

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Re: ju näht 2021 ...

Beitragvon ju_wien » 16.01.2021 09:20

ju_wien hat geschrieben:Damit ich diverse offene Projekte und Fragen nicht aus den Augen verliere, gleich ein Link zur geplanten Strickjacke viewtopic.php?f=72&t=6870&p=127095#p127082


Jetzt liegen die Schnittteile für diese Jacke wieder auf dem Tisch:
https://www.burdastyle.de/produkt/magaz ... -012020-DL

Nachdem ich Länge im oberen Bereich (zwischen Brustlinie und Schulter) rausgenommen habe und mit dem Anpassen der Ärmelkugel gerauft habe, ist mir eingefallen, dass ich ja auch noch die Schulterlinie begradigen muss. Bei einem normalen Oberteilschnitt gebe ich am Schulterpunkt 1 cm zu und ziehe die Linie zum Hals neu. Bei diesem Schnitt musste ich aber erst einmal herausfinden, wo der Schulterpunkt liegt. Die Schulterbreite hilft nur bedingt, wenn der Halsausschnitt für den dicken Kragen vergrößert wurde. Also Halsspiegelbreite ausgerechnet und gehofft, dass Burda das so ähnlich macht und von dort weg die Schulterbreite aufgetragen => vermuteter Schulterpunkt, am Rückenteil um 1/2 cm weiter außen. Dann musste ich noch zwei schöne Bogen zeichnen und hoffe, dass der dicke Strickstoff sich nach dem Nähen ordentlich in die Kurve legt :)

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Re: ju näht 2021 ...

Beitragvon insa-ana » 16.01.2021 15:10

Der goldene Wuschelpulli sie ja schön aus *love2*. Der gestreifte sieht auch gut aus, schöneFarben.
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Re: ju näht 2021 ...

Beitragvon ju_wien » 17.01.2021 08:27

Ich überlege eben, ob die Passe bei diesem Schnitt eine Funktion hat https://www.burdastyle.de/produkt/katal ... a_6281A-DL

Die Raffung ist von der Passe unabhängig und der Ausschnitt ebenfalls. In einer Kontrastfarbe oder bei Streifenware wäre die Passe ein Designelement, aber so ist sie IMO nur ein Störfaktor (vor allem bei der geblümten Variante), da schräge Nähte in Jersey nicht unbedingt einfach schön hinzukriegen sind. Bügeleinlage würde die Angelegenheit nähfreundlicher machen, aber dann wird der Pulli ev. zu klein.

Das einzige Argument für die Passe ist, dass dadurch der oberste Bereich mit Schulternähten und Ausschnitt einen "normalen" Faden- oder genauer Maschenlauf bekommt. Andererseits gab es in den letzten 20 Jahren unzählige Shirts und Kleider mit solchen Raffungen, wo im Prinzip eine Seitennaht so lange gespreizt wird, bis man die gewünschte Überlänge hat. Dass der obere Teil dann in einem merkwürdigen Fadenlauf liegt, hat die Schnittkonstrukteure noch nie gekümmert. Wenn es nicht gerade darum geht, dass ich zu wenig Stoff habe und deshalb stückeln muss, würde ich auf die Passe also verzichten.

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Re: ju näht 2021 ...

Beitragvon ju_wien » 17.01.2021 16:32

Da Insa-ana eine ganze Cape/Kreiseljacke genäht hat viewtopic.php?f=26&t=8086&p=127202#p127199, während ich nur rumgetrödelt und Burda-Schnitte kritisiert habe, habe ich meine jetzt zumindest fast fertig zugeschnitten und gönne mir grad eine Nachdenkkaffeepause *kratz* und lese die Anleitung. Nebenbei ist mir erst beim Zuschneiden aufgefallen, dass der Stoff nicht vorgewaschen ist. Hoffentlich geht das gut :)

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Re: ju näht 2021 ...

Beitragvon insa-ana » 17.01.2021 17:22

ju_wien hat geschrieben:Ich überlege eben, ob die Passe bei diesem Schnitt eine Funktion hat https://www.burdastyle.de/produkt/katal ... a_6281A-DL


Sieht nicht nach Funktion aus. Geht sicher ohne Naht.
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Re: ju näht 2021 ...

Beitragvon ju_wien » 28.01.2021 13:14

Gestern war ich mehrmals unterwegs (Zahnärztin, nachher einkaufen, später dann mit einer Kollegin zum Walken getroffen) und musste überall eine FFP2-Maske dabei haben. Wenn ich sie nicht trage, baumelt sie meistens am Handgelenk, aber bei manchen Gelegenheiten stört das, besonders, wenn ich den Mantel ausziehen muss. Einstecken ist auch blöd, denn dann sind sie bald verschmudelt und man kann sie ja nicht waschen und bügeln. Also muss eine Transporttasche her! Idealerweise aus glattem Material, damit das Reinstecken und Rausnehmen nicht zu mühselig wird. Da ich keinen Wachstuchrest gefunden habe und nicht unbedingt mehrere Meter online bestellen will, um dann zwei winzige Fleckerl zu verwenden, habe ich einen Tassimo-Beutel aus dem Papierkorb gefischt und sogar einen passenden Reißverschluss in meinen Vorräten gefunden.

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Dass ich mir eingebildet habe, das Täschchen auf der Maschine mit der gebrochenen Fadenspannung zu nähen, war keine gute Idee. Außerdem war es das erste Mal überhaupt, dass ich Kaffeesackerl genäht habe. Auf dem Probefleck war die Unterseite noch tadellos, nachher nicht mehr. Da ich gleich das noch eingefädelte türkisfarbene Garn verwendet habe, sieht man das auch deutlich. Aber als Prototyp hat es funktioniert. In den nächsten Tagen muss ich halt mehr Tassimo Kaffee oder Kakao trinken *♥* (Normal ist der nur für Gäste mit Sonderwünschen oder für wenn meine Saeco beim Service ist.) Oder andere Materialien ausprobieren. Als Schnitt habe ich einfach die Maske aufgelegt und mit ca. 1 cm Abstand rundherum geschnitten.

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Re: ju näht 2021 ...

Beitragvon ju_wien » 28.01.2021 13:25

Nicht selbstgenäht, sondern nur selbst geoogelt ;-) Natürlich sind auch andere Leute schon draufgekommen, dass es eine Maskenverpackung geben muss, wenn man sie wieder verwenden will: https://mundschutz-etui.com/ Meine hat den Vorteil, dass man keinen Tisch braucht, um Maske und Etui korrekt zu rollen. Unterwegs hat man den ja nicht immer zur Hand, wenn man nicht mit Wohnmobil, sondern mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt oder zu Fuß geht.

Im Industrie- und Feuerwehrbedarf gibt es noch mehr Transportbehälter für Schutzmasken aller Art. Die sind aber zum Teil schon recht groß und lassen sich nicht so gut einstecken.

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Re: ju näht 2021 ...

Beitragvon ju_wien » 28.01.2021 14:57

Die Tassimo-Maskentransporttasche war schon mit mir einkaufen! Im Vorzimmer ist mir dann eine Weihnachtskarte in die Hände gefallen. Stellt sich heraus, dass die Masken sich sehr gut auf ein Quadrat legen lassen. Das würde die Schnittkonstruktion vereinfachen und an dem freien Zipfel kann man einen Knopf-, Druckknopf- oder Klettverschluss anbringen.
masken-2.jpg


Außerdem habe ich in dunklen Winkeln des Badezimmers nach alten und uralten Kosmetiktäschchen gekramt, um mir anzuschauen, wie Plastikfolien und ähnlich nähmaschinfeindliche Materialien industriell genäht und verschlossen werden.
masken3.jpg


Achtung übrigens: die Masken sind je nach Hersteller unterschiedlich groß! Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Passform der Masken (manche sind mir einfach zu groß und liegen daher nicht dicht an), sondern sollte auch bei der Schnitterstellung beachtet werden, bevor ihr mit der Serienproduktion loslegt! *sewing*
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