Auf meiner Joggingrunde komme ich immer an der Trafik vobei. Da ich letztens eine neue "La Maison Victor" gesehen hatte und tapfer nicht gekauft hatte, musste ich heute noch einmal hin
Obwohl ich eigentlich eh weiß, dass für mich selten was drinnen ist.
Ein Leinenblazer von dem ich nicht sicher bin, ob der Fehler beim Schnitt oder bei der Verarbeitung passiert ist, jedenfalls macht er rund um den Hals erbärmliche Falten und zwar egal, ob das Model gerade steht oder sitzt. Nur in einem Foto, wo sie mit Hohlkreuz steht und die Schultern stark nach hinten drückt und gleichzeitig den Kopf nach vorne neigt, sind die Falten fast weg. Blazer zu nähen und an die Figur anzupassen, ist sowieso schon kompliziert genug, da will ich nicht auch noch mit einem Modell kämpfen, das schon auf dem Foto nicht passt. Verarbeitungsfehler gibt es aber jedenfalls auch, so zieht es an der Stelle wo am Vorderteil unten die Belege enden, den Saum nach oben. Zu dem Leinenblazer gibt es Shorts mit Gummizugbund mit Köpfchen ("Paperbag"). Sind ja ok, aber nichts für mich (auch nicht in länger, jedenfalls nicht für draußen).
Nächstes Modell ist ein vorne durchgeknöpftes Spagettiträgertop mit schmalen Volants am unteren Rand. Soweit auch nicht falsch im Hochsommer, halt nicht mehr für mich. Außerdem ist es der Dame die drinnen steckt unten entweder zu lang oder zu eng, denn es staut sich an den Hüften und zwar nicht nur im Sitzen.
Dann ein Sommerkleid mit Wickeloberteil, überschnittenen Schultern, Stehkragen und Kräusel unter dem Kragen und einem wadenlangen Rock in zwei Stufen. Sieht sehr hübsch aus und ich mag den verwendeten Stoff (eine gekreppte Baumwolle, wie sie in den 1970er Jahren modern war), aber mit Wickelkleidern kann ich mich nicht anfreunden (nicht einmal mit Pseudowickelkleidern, wie diesem).
Eine weite Hemdbluse mit tief angesetzten 3/4 Ballonärmeln (Gummizug) und zweiteiligem Kragen mit runden Ecken. Die Schulternaht ist etwa handbreit in Richtung Oberarme verlängert und gerundet Die Ärmelkugel ist relativ flach. Das hatten wir in den 1980ern und 90ern und es kommt jedenfalls wieder. Sieht auch recht hübsch aus, allerdings kann man über diese Art Ärmel keine Jacken tragen, sondern höchstens Capes oder Hüllenmäntel mit weiten Ärmeln.
Noch ein Spagettiträgertop, diesmal aus Spitze und mit "Schmetterlingsträgern", dh an die Träger sind Rüschen angenäht, die an den Enden schmäler sind als in der Mitte. Im Rücken hat es zwischen den Trägern einen Gummizug. Irgendwie ist der Schnitt aber nicht gut durchdacht, denn der Rand von den Armlöchern schneidet ein und dort stauen sich Fettröllchen, sogar bei schlanken Models (angeboten wird der Schnitt bis Gr. 56).
Eine schlichte, gerade geschnittene Tunika mit angeschnittenen kurzen Ärmeln und V-Ausschnitt (verarbeitungsfreundlich mit vorderer Mittelnaht vorgesehen).
Ein "Buckethat" aka koffertauglicher Wanderhut, den es in Kinder- und Erwachsenengrößen gibt. Sowas steht seit Wochen auf meiner Todo-Liste für den Wanderurlaub. Vielleicht probiere ich den Schnitt in den nächsten Tagen aus.
Ein loses hochgeschlossenes Minikleid mit mehreren Rockstufen und kurzen Volantärmeln (dh, an Stelle von Ärmeln sind die kurzen Volants angesetzt). Im Rücken hat es einen kurzen Schlitz mit Knopf, RV ist nicht nötig, da es weit genug zum Reinschlupfen ist. Das könnte man auch länger bis zu bodenlang nähen, wenn man noch einige Stufen hinzufügt.
Eine Tasche die sie als "Bucketbag" bezeichnen, röhrenförmig mit rundem Boden und oben wie ein Seesack zusammengezogen.
Für Kinder eine Kreuzung aus Latzhose und Overall (das Latzteil reicht zwar bis in den Rücken, aber nur ein Stück. Ohne T-Shirt darunter also ein Sonnenanzug. Den bieten sie von Babygröße (92 cm) bis zu Teenagergröße (176 cm) an, alles der gleiche Schnitt, nur gradiert. Bindebänder ersetzen die Passform ;-)
Und ein sehr hübsches ärmelloses Sommerblüschen mit flachem Rundhalsausschnitt, das an den Schultern "Flügerl" aus gefalteten Stoffstreifen hat. Die Streifen für die Flügerl werden mit Bügelvlieseline beklebt, damit die Falten besser halten (sie verwenden im Original einen BW-Jersey, schreiben aber, dass der Schnitt auch für Webstoffe geeignet ist). Die Falten nach dem Waschen wieder so akkurat zu bügeln, könnte allerdings zu einer spannenden Aufgabe werden. (Glücklicherweise wachsen kleine Kinder nach einer Saison raus
) Ohne die Flügerl ist ein ein normales Trägerleiberl, aka Tanktop.
Kindershorts mit Jeanstaschen. (Jetzt fällt mir erst auf, dass die Erwachsenenshorts weiter vorne im Heft keine Taschen haben).
Und ein figurnah geschnittenes T-Shirt für Herren mit einer gebügelten Falte, die auf der linken Seite von der Schulter bis zum Saum verläuft. Ist einmal was anderes, allerdings muss man das T-Shirt dann auch nach dem Waschen immer bügeln, wenn die Falte gut aussehen soll.