ju näht 2022

[ju_wien]

Und diesen Schnitt aus Burda 2/2021 könnte ich für die lange geplante Gartenweste nehmen, allerdings nur als Anregung. für eine Gartenarbeitsweste muss ich die Taillierung rausnehmen, damit ich mich bewegen kann. Und die eine oder andere Tasche kann ich ohne Klappen nähen, damit ich schneller hineinkomme, wenn ich was brauche.

[ju_wien]

Als ich den Thread eben aus der Versenkung holte, ist mir aufgefallen, dass ich "diesen" Westenschnitt aus Burda 2/2021 nicht verlinkt hatte. Ich nähe zwar derzeit eh nichts, aber trotzdem. Also zu Burdastyle.de geschaut und dort die ersten Herbstmodelle und Anleitungen für Adventkalender gesehen!

Ja, dass bald Herbst wird, merke ich im Garten und in der Gegend auch, die ersten Äpfel werden reif, die Birnen sind schon sehr groß, die Kornelkirschen werden langsam rot, aber an die Weihnachtsvorbereitungen möchte ich derzeit noch nicht denken. Und so aufwendig ist der Patchwork-Adventkalender nicht, dass man jetzt schon beginnen muss, um Anfang Dezember fertig zu sein. Und 11,90 würde ich für den Schnitt eines spitzen Dreiecks eigentlich nicht bezahlen wollen.

So, Westenschnitt doch noch gefunden: https://www.burdastyle.de/produkt/magaz ... 1020990std

Und auf der russischen Burdaseite gibt es einen Ausblick auf die internationale Herbstmode mit passenden Heftschnitten aus den letzten Jahren dazu. https://burdastyle.ru/stati/12-glavnyh- ... y-s-foto-/ - ein Kontrastprgramm mit Korsagen und glamourösen Abendkleidern einerseits und rustikalen Pullovern und oversized Mänteln andererseits. Schulterbetonung durch Mini-Capes und capeartige Krägen. Der Hosenanzug mit der bunten Drapierung, die in eine Schleppe übergeht, gefällt mir, auch wenn er mehr für den Laufsteg als für den Alltag taugt.

[insa-ana]

Der schöne Hosenanzug mit Schleppe ist mir auch gleich aufgefallen. Sehr schön! Der Mantel ist sehr schick
https://burdastyle.ru/stati/12-glavnyh- ... =1&slide=0

Vor allem aber wären die schulterfreien Kleider für mich gut tragbar

[ju_wien]

Da du wieder hier reinschaust: weißt du, wie duck-cloth auf deutsch heißt? Das ist ein Baumwollgewebe, das es in verschiedenen Stärken gibt, die dünneren für Hemden und dgl., die dickeren für Arbeitskleidung, Militärausrüstung, Seesäcke, Sandsäcke usw. In der Nahaufnahme bei Wikipedia sieht man, dass Schuss und Kette unterschiedlich stark sind - sieht also ein bisschen wie ein handgewebter Teppich aus https://en.wikipedia.org/wiki/Cotton_duck

Ich bin draufgekommen, weil für diesen Rockschnitt unter anderem "duck" als Material vorgeschlagen wird https://www.sewmag.co.uk/free-sewing-pa ... zara-skirt - naja, und ob Tweed "tightly woven" ist, kann man diskutieren. Die Tweeds mit denen ich bisher zu tun hatte, haben sich schon beim Anschauen aufgelöst. (Vielleicht sollte man ihn ja wirklich vorwaschen, wie eine wahnsinnige Bloggerin auch noch nach mehreren teuren Fehlversuchen mit "Chanel" Tweed fest und steif behauptet hat )

//edited: Link repariert.

[ju_wien]

Und noch eine Vorschau auf die Herbst- und Wintermode, diesmal mit Schwerpunkt Accessoirs https://burdastyle.ru/stati/11-interesn ... ma-22-23-/ So eine große Schleife am Busen hätte ich als junges Mädchen brauche können https://burdastyle.ru/images/cache/2022 ... 59563.webp (aber damals wäre ich wahrscheinlich nicht mutig genug gewesen, sowas zu tragen).

Die helmartigen Paillettenhauben wären was für Tage, an denen die Frisur nicht sitzen will

[insa-ana]

Komischerweise funktioniert der Link für den Rock nicht. Aber ich habe ihn eh ganz leicht gefunden. Hübscher Rock, den Stoff kenne ich. Hosen sind oft daraus gemacht. Ich musste mir daraus in der Schule ein Kostüm nähen. Wie wir den genannt haben weiß ich nicht mehr. Ich bin mir nicht sicher ob es im Deutschen einen Begriff dafür gibt. In den Stoffläden auf jeden Fall nicht mehr. Aber ich denke nach.

[insa-ana]

Also Duck bedeutet holländischer festgewebter Stoff für Arbeitskleidung. Bei Arbeitslatzhosen hab ich den schon oft gesehen, oder bei günstigen Schlosseranzügen......
Jeans wurden ursprünglich duck pants genannt.

[insa-ana]

Die Paillettenhauberln sind ja sehr für den russischen Winter geeignet. Die Kleider mit den Maschen müssen sie für Esme Young entworfen haben Bei den großen Tüchern musste ich an Isadora Duncan denken, so möchte ich nicht enden.

[ju_wien]

Danke. An dem verhunzten Link war ich schuld (kein Abstand zwischen dem letzten Wort vorher und dem https).

Ähnliche Stoffe wie duck cloth kenne ich auch, aber den Begriff selbst dürfte es auf Deutsch nicht geben. (Google translate will mir "Enten Stoff" verkaufen ) Die dickeren Versionen werden bei uns meistens als Segelstoff bezeichnet, aber lt. Wikipedia gibt es duck cloth ja in vielen verschiedenen Stärken. Für Schlosseranzüge und ähnliche robuste Arbeitskleidung kenne ich vor allem Drillich, aber der ist in Köperbindung gewebt (und heutzutage meistens aus PE).

Die Bildersuche wirft viele Arten von "duck cloth" aus, die sind alle leinenbindig, aber mit unterschidlich starken Fäden für Kette und Schuss gewebt https://duckduckgo.com/?t=ffab&q=duck+c ... &ia=images außerdem gibt es ein Foto von einem süßen Kleinkinderkleid mit aufgedruckten Badewannenenterln.

Die diversen Möbel- und Outdoorstoffe bei Pirimann sind zum Teil so gewebt wie duck cloth.

[insa-ana]

Schau mal was ich unter deinem Link gefunden habe
https://www.canvasetc.com/what-is-duck-cloth/

[ju_wien]

Danke! Also, jetzt wissen wir, dass aus duck cloth auch Gurte für Förderanlagen und Wasserschläuche hergestellt werden (eher wurden).

Dieses Shop schreibt, dass duck cloth und canvas heute synonym verwendet werden https://www.canvasetc.com/know-canvas-f ... uck-cloth/ Canvas kommt vom lateinischen cannapaceus und hat ursprünglich Gewebe aus Hanf bedeutet. Sie schreiben außerdem dass für Ölgemälde zunächst Hanfgewebe oder Leinengewebe verwendet wurde und seit Anfang des 20. Jahrhunderts duck cloth aus Baumwolle.

Dann gibt es noch eine Gegenüberstellung duck cloth vs. canvas https://www.canvasetc.com/canvas-or-duc ... is-better/ und eine Liste von Vorteilen von duck cloth, wobei die sehr relativ sind, denn wir haben ja gelernt, dass es duck in ganz verschiedenen Stärken gibt und ein dünnes duck für Blusen und Kleider ist sicher nicht so robust und wasserdicht wie eines für Segel oder Gartenschläuche.

Und als Materialempfehlung für eine Rock ist "duck cloth" ungefähr so sinnvoll wie manche Burdastyleempfehlungen ("Baumwolle"), da Segeltuch oder Gurtmaterial sicher zu dick ist.

Und duck hat nichts mit Enten zu tun, sondern kommt von dem niederländischen Wort "doek", das einfach Stoff bedeutet. https://www.bigduckcanvas.com/categorie ... cloth.html

Typisch für duck dürfte sein, dass Kette und Schuss sich unterscheiden. Die Kette ist dünner als der Schuss. Das kann durch unterschiedliche Garnqualitäten oder durch unterschiedliche Anzahl von Fäden erzielt werden. Dadurch entsteht ein dichtes Gewebe, bei dem man den Schussfaden fast nicht sieht.

Leider habe ich das Buch, in dem fast alle Stoffarten erklärt sind, irgendwann hergegeben. Wenn ich im Web nach Webarten suche, lande ich zB bei Leinenbindung, Köperbindung, Satin (=Atlas) und Panama http://www.presstextile.cz/de/materiali ... /webarten/ oder https://www.r-g.de/wiki/Webarten - so ähnlich haben wir das auch im Nähkurs einmal gelernt.

So, und jetzt habe ich endlich das Wort gefunden, nach dem ich seit gestern suche: Ripsbindung bzw. Rips! Schussrips aka Längsrips sieht nämlich genau so aus wie duck cloth. Ripsbindung ist eine Abwandlung der Leinenbindung bei der Kette und Schuss ungleich dicht oder ungleich dick sind. Dadurch entsteht ein sehr dichtes Gewebe mit gerippter Oberfläche und Rips gibt es auch in allen möglichen Qualitäten von feinster Seide über Deko- und Möbelstoffe und Segeltuch bis zu Teppichen.
https://fashionmakery.com/makery/fabric ... bindungen/ Bei Popeline unterscheiden Kette und Schuss sich ebenfalls in Dichte oder Garnstärke, aber beide Fäden bleiben sichtbar, während beim Rips einer fast oder ganz unsichtbar wird. https://www.hemdenguide.de/webarten/

Bei der Suche nach der Ripsbindung bin ich nebenbei auf eine Zillertaler Weberei gestoßen, die Fleckerlteppiche herstellt und schöne Fotos von alten Webstühlen auf der Website hat https://www.handweberei-zillertal.at/handwerk Ob Fleckerlteppiche leinenbindig oder ripsbindig gewebt sind, kann man diskutieren. Der Schuss ist immer dicker als die Kette, aber meist nicht so dicht gewebt, dass die Kette ganz unsichtbar wird.

Und da wir hier schon jede Menge Fachausdrücke verwenden: Drillich (Englisch: drill) ist ein robustes Gewebe in Köperbindung und wurde früher vor allem für Arbeitskleidung und Soldatenuniformen verwendet. Drillich kann aus Leinen, Baumwolle, Halbleinen oder Chemiefasern gewebt sein. Der Name dürfte im Textilhandel ziemlich aus der Mode gekommen sein, denn eine Websuche wirft mir außer dem Wikipediaeintrag nur wenige Treffer aus. Drillich ist Jeansstoff, also Denim sehr ähnlich.

Gradl ist im Fischgrätmuster gewebt, also einer Abart der Köperbindung. (Hier eine besonders schöne Variante, die bei mir schlechtes Gewissen erzeugt, weil ich viele teure Viehböck Stoffe seit Jahren herumliegen habe.) Gradl kann aus Leinen, Baumwolle, Chemiefasern bestehen und wird vor allem für Arbeitsmäntel und -hosen und bei der Matrazen- und Möbelherstellung verwendet.

Wenn man nach Bezugsquellen für Drillich oder Gradl als Meterware sucht, landet man in den Shops meistens bei der Bezeichnung "Köper", was ja nicht falsch ist, da beide köperbindig gewebt sind.

[ju_wien]

Dieses Kleid sieht in der technischen Zeichnung besser aus als genäht https://www.burdastyle.de/produkt/magaz ... 3020990std - aber wenn man einen geeigneten Stoff findet, aus dem die Masche ein paar Stunden lang hält, wäre es ein tolles Kleid für Hochzeiten, Cocktailparties, Vernissagen.

Eine Vorschau auf die September-Burda finde ich noch nicht.

[insa-ana]

Interessanter Schnitt, falls die Masche nicht halten sollte: Sicherheitsnadel, Hafterl oder Druckkopf

[ju_wien]

Das Augustheft von Fashion-Style (Knipmode) ist in den Trafiken nicht mehr zu finden. Und der Downloadschnitt (!) kostet mehr als das ganze Heft. Soviel ist mir die Neugierde nicht wert. Vielleicht finde ich das Heft irgendwo antiquarisch.

Ein Beitrag in Threads über das Versäubern der Ärmeleinsetznaht in einem Cardigan https://www.threadsmagazine.com/2022/07 ... rdi-jacket hat mich an die Burda September 2013 erinnert, in der nicht nur dieser Cardigan-Schhnitt enthalten ist, sondern auch einige Blusen- und Tunikaschnitte https://www.burdastyle.de/shop/schnittm ... _september und dieser witzige Umhang https://www.burdastyle.de/produkt/magaz ... 1020990std - ich würde das ja nicht als Cape bezeichnen, sondern mehr als Stola mit Armlöchern. Wäre als Ergänzung zu einem eleganten ärmellosen Kleid brauchbar. Falls ich irgendwann in diesem Leben noch elegante ärmellose Kleider brauchen sollte ;-)
Diesen Jackenschnitt könnte ich mir auch merken https://www.burdastyle.de/produkt/magaz ... 1020990std - eventuell mit Knopf- oder Druckknopfverschluss statt Gürtel. Ein paar sehr interessante Ärmellösungen finden sich auch in diesem Heft. Davon wollte ich damals einiges nähen, ist aber nie passiert.
Bin gerade noch bei dieser Bluse/Tunika https://www.burdastyle.de/produkt/magaz ... 1020990std hängengeblieben und bei der Kurzweste die sie darüber trägt. Für die Weste gibt es tatsächlich auch einen Schnitt (heute wird alles nur mehr mit Kaufmodellen kombiniet)
https://www.burdastyle.de/produkt/magaz ... 1020990std
Allerdings hatte es auf dem Foto so ausgesehen, als hätte die Weste vorne einen Knopfverschluss und ich wollte schon ewig wissen, wie man Schlingen mit Schrägbandeinfassung kombinieren kann, wird aber nicht erklärt, sie verschließen sie mit Druckknöpfen und die "Knöpfe" (Pailletten) sind Deko.

Schlingen an der vorderen Kante mit angenähtem Besatz kann ich, bei einem locker gewebten Stoff funktionieren sie auch bei angeschnittenem Besatz, aber Schlingen hinter einem Schrägbandeinfass hatte ich bisher nur einmal, bei meinem Prinzessinnenschlafrock gallery/image.php?album_id=55&image_id=4240 (aus einer uralten Burda) und da wurde das nicht erklärt, sondern es stand nur dort, dass man Schlingen annähen soll.

Ha! Bei Müller und Sohn verwenden sie zum Fixieren von Bügelauflage die gleiche Art Haushaltsbügelpresse wie ich und keine teure (und große) Profi-Bügelpresse https://www.muellerundsohn.com/allgemei ... ss_naehen/ - die dort gezeigte Version von Schlingenverschluss mit angenähtem Besatz kann ich aber eh. Nebenbei: was ist ein "Pick"? Sie verwenden das zum Markieren - ein kleiner Einschnitt an der Kante? Oder eine Fadenmarkierung? Ein Einschnitt ist bei Samt nicht gut sichtbar, wenn er wirklich klein ist und wenn man ihn größer macht, löst sich gern auch die halbe Nahtzugabe auf. In älteren Nähbüchern stand auch noch, dass man bei Samt zum Markieren nicht Heftgarn, sondern Nähseide verwenden soll, damit keine sichtbaren Löcher bleiben. Heute verwenden sie Sublimierkreide. Das würde ich auch an einem Stoffrest probieren, bevor ich mitten am Vorderteil Markierungen male, die ewig sichtbar bleiben, weil ich Härchen geknickt habe.

//PS: Fundstück bei der vergeblichen Suche nach einer Anleitung für Schlingenverschluss hinter Schrägbandeinfassung: https://shop.frischmut.de/out/pictures/master/product/3/frischmut_shirt_ella(1).jpg - mit Schlingen und Kugelköpfen sieht auch ein zu enger Jerseypullover noch elegant aus. Das "Guckloch" darunter ist nämlich nur ein gerader Schlitz, der sich beim Anziehen rund dehnt.

[insa-ana]

Da hast du ja lauter schöne Sachen gefunden So ein kleines Westerl habe ich noch irgendwo
Der letzte Link funktioniert leider nicht.