ju näht 2016/2017

Plaudern, Erfolge, Niederlagen, Frust, Zwischenstände, Bilder von unfertigem, Hilfestellung, hier kann jeder sein eigenes Nähtagebuch führen, ganz wie jeder mag!
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Re: ju näht 2016/2017

Beitragvon ju_wien » 14.09.2017 19:37

Und noch ein bissl Klatsch und Tratsch: Durch den Hinweis "Wird oft zusammen gekauft" auf der Amazon-Website sah ich, dass Sebastian Hoofs ein Buch über das Nähen von Männerkleidung geschrieben hat. https://www.amazon.de/M%C3%A4nnerkleidu ... 78Z7GPTV2M

Basti hat vor gar nicht so langer Zeit begonnen, erste Kleidung für sich selbst zu nähen und hat damals den routinierteren Leuten bei Hobbyschneiderin.net (das war noch *vor* der Abspaltung) Löcher in den Bauch gefragt, weil es für Herrenkleidung ja kaum Schnitte gibt und auch wenig Literatur. Er hat dann bald begonnen, seine Sachen nach Müller & Sohn selbst zu konstruieren und wieder *viele* Fragen gehabt und über seine Erfolge und Misserfolge gebloggt. Und irgendwann hat er beschlossen, aus der Schneiderei einen Beruf zu machen und hat in einem renommierten Herrensalon in Köln eine Praktikum gemacht, damit er zur Befähigungsprüfung antreten darf. Inzwischen hat er einen eigenen Salon, soweit ich auf dem Laufenden bin. (Bei Hobbyschneiderin24.net hat er irgendwann verärgert sein Account löschen lassen, weil ihm die Moderatoren vorgehalten haben, dass er es nur mehr für Werbezwecke verwendet, daher schreibt er dort nicht mehr mit. Ob er im anderen Forum aktiv ist, weiß ich nicht, wahrscheinlich hat er als Selbständiger auch nicht so wahnsinnig viel Zeit zu vertrödeln.)

Basti wäre also auch ein Beispiel für einen Quereinsteiger in die Maßschneiderzunft.

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Re: ju näht 2016/2017

Beitragvon ichthys81 » 14.09.2017 20:26

Sehr interessant, dein Klatsch und Tratsch! Danke dafür!

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Re: ju näht 2016/2017

Beitragvon ju_wien » 04.10.2017 11:24

Ich habe noch nichts neues genäht. Ein blauer Nicki für einen simplen Rollkragenpulli liegt seit Tagen auf dem Tisch (mit Unterbrechungen, denn der Tisch wird ja auch für anderes benötigt).

Aber ... gestern habe ich die Winterkleidung aus Säcken und Schachteln befreit und einen Haufen Rollkragenpullis und Sweatshirts und Jerseyhosen die mir inzwischen viel zu groß sind gleich aussortiert und die gut erhaltenen für die Gruft auf die Seite gelegt. Dann noch eine (einst teure, da "Goretex") Wanderjacke und so und damit ich die Stapel nicht wochenlang von einem Tisch auf den anderen trage, gleich in 2 Taschen gestopft und in die Gruft gefahren. Da ich schon dringend aufs Klo musste, nachher gegenüber beim Komolka rein und auf den ersten Stock und nachher ein bisschen umgeschaut, aber nichts gesehen, wofür ich jetzt gleich Verwendung und einen Schnitt im Hinterkopf hätte.

Und dann sah ich beim Rausgehen auf einem der Wühltische einen sehr bunten Steppstoff. Ein Mantel daraus wäre bei so grauem Nieselwetter wie gestern eine willkommene Aufmunterung. Außerdem passen so ziemlich alle Farben dazu. Da er reduziert war und ich noch nicht weiß, wie der Mantel genau werden soll, habe ich alles genommen (ca. 3,5 m). Und jetzt suche ich nach passenden Schnitten und Ideen + Anleitungen für die Verarbeitungsdetails.

An der Innenseite ist der Steppstoff schwarz gefüttert. Man könnte ihn also ungefüttert verarbeiten und die Nähte als Kappnähte arbeiten oder die Nahtzugaben mit Schrägband einfassen. Allerdings hätte ich gerne eine Innentasche (für Geld, Ausweise) und die lässt sich in einem gefütterten Modell leichter anbringen. Außerdem ist gefüttert wärmer. Aber mehr Arbeit. Inzwischen habe ich beim (Eduscho-) Mantel von einer Kollegin gesehen, wie man Innentaschen auch ohne Futter hinkriegt. Die haben den Taschenbeutel an der vorderen Mitte (beim Zip-Einnähen) und in der Teilungsnaht mitgefasst.

Andererseits wäre ein Warmfutter im Schulter- und Brustbereich auch nett und daran könnte ich die Innentasche montieren. Und wenn ich dafür einen hübschen Fleece finde, kann ich damit auch den Kragen füttern.

Kapuze soll er unbedingt kriegen und zwar eine Kapuze, die nicht nur hübsch ist, sondern auch Wind und Wetter standhält. Idealerweise aber auch einen Kragen, denn ich bin um den Hals ziemlich verfroren. Womit sich die Frage stellt, ob ich die Kapuze fix ansteppe oder mit Knöpfen, Druckern, Reißverschluss montiere. Ansteppen hat den Vorteil, dass sie nicht verloren gehen kann und ich mich nie mit abgerissenen Knöpfen oder defekten Druckern ärgern muss, aber den Nachteil, dass da einige Stofflagen zusammenkommen und zwar einige Lagen Steppstoff, dh ganz schön dick.

Verschluss: mit Zipp und zusätzlich Druckern oder Klettband. Dh, jedenfalls mit Übertritt, idealerweise (links) Untertritt unterm Zipp und (rechts) Übertritt mit Druckern oder Klettband. Übertritt in den Kragen verlängern oder nur bis zur Halsausschnittslinie?

Kapuze flauschig füttern oder nicht? 'Wellnessfleece oder weicher Plüsch sind auf der Haut angenehm, aber wenns regnet oder schneit, sauft sich das schnell an, vor allem, wenn man die Kapuze zunächst noch hinten hängen lässt, weil es ja eh noch nicht so schlimm regnet. Anoraknylon ist bei Regenwetter unproblematisch, aber halt nicht kuschelig.

Ich bin schon ein paarmal bei der Garderobe gestanden und habe die Jacken und Mäntel der Kolleginnen und Kollegen "seziert". Die reichen von ganz simpel (Steppjacke mit Reißverschluss in der vorderen Mitte, bis zur Kapuze reichend, ungefüttert) bis zu recht kompliziert (quasi doppelter Vorderteil mit Zipp innen und Druckerverschluss außen und diversen Riegeln). Und sammle ansonsten Google-Bilder von Kapuzen, Steppmänteln und Parkas (und freue mich riesig, wenn Online-Händler Fotos verwenden, wo man nur die wunderschönen blonden Locken des Models sieht und nicht, wie die Jacke am Hals verarbeitet ist *facepalm* ).

Tipps, Ideen und Denkanstöße werden gerne angenommen, auch wenn sie die Entscheidungen noch komplizierter machen :)
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Re: ju näht 2016/2017

Beitragvon ju_wien » 06.10.2017 12:09

Also ... mit dem Steppmantel bin ich noch nicht weiter gekommen, aber gestern war ich Stoffe einkaufen. In Bludenz und Hohenems. Hallo, ihr Vorarlbergerinnen, die ihr hier noch mitlest oder auch nicht mehr: wisst ihr eigentlich, welche Schätze ihr vor eurer Haustür habt?

Der erste Stapel enthält vor allem Hemden- und Blusenstoffe (100% BW oder BW + Viskose) von Getzner, plus einen schwarzen elastischen regenabweisenden Stoff (PE) für eine Wanderhose.

Der zweite Stapel enthält Schätze von Josef Otten (Hohenems). Von links nach rechts: Fleece (eine Seite grau, die andere schwarz), eine Polyacryl-Woll-Mischung in Schwarz mit "Buntstiftstrichen", noch eine Polyacryl-Woll-Mischung in Schwarzweiß, einen BW-Satin mit 3 % Elastan in weiß mit blauem Blumendruck, einen dünnen, luftigen PA-BW-Crash in Dunkelblau, Leinen in weiß-lachsfarben und reine Seide in Grautönen gemustert. (Die Forumssoftware hat mir die Bilderreihenfolge natürlich umgedreht ...)


http://www.getzner.at/unternehmen/fabriksverkauf/
http://josefotten.com/index.php?id=51

Bei Getzner gibt es vor allem Hemdenstoffe (Meterware) in typischen Herrenhemdenmustern. Ca. die Hälfte der vorhandenen Rollen waren in dunklen Farben (Blau, Braun, Grau, Schwarz, Karo und Gestreift), der Rest weiß und hellblau, kaum andere Farben, bei den "technischen" Stoffen war vor allem Schwarz vorhanden, eine Rolle in Blitzblau, eine in einem merkwürdigen Rotton. Die Auskünfte zu Zusammensetzung, Ausstattung und Verwendungszweck waren dürftig ("die Hemdenstoffe sind alle reine BW" - obwohl auf dem Etikett 52% BW, 48% Viskose stand - aber Etiketten gab es nicht bei allen Rollen; die technischen Stoffe sind mit Farb-Pickerln gelb = regenabweisend, grün = elastisch (oder umbekehrt) gekennzeichnet, es gab ganz dünne unelastische - greift sich an wie Seidenpapier, vielleicht für ganz leichte Wind-/Regenjacken, elastische für Wanderhosen etc in dünner und dicker und 1 Rolle Softshell. Man sollte also ein wenig Erfahrung im Stoffkauf mitbringen, eine große Hilfe sind die Verkäuferinnen nicht. Dann gab es dort noch "Afrika-Damaste", die sich überraschend steif angreifen, Kleidung daraus kann ich mir nicht vorstellen, aber ev. als Tischtuch oder für Taschen. Die Hemdenstoffe kosten alle 7,- /Meter, die Technikstoffe 12,90 und 15,90, die Afrikadamaste 12,90 (oder 14,90?) beim Sonderverkauf gibt es darauf 25 % Rabatt. Außerdem lagen ein paar Stück Spitzenstoffreste auf der Pudel und ein bisschen Nähzubehör gibt es auch (Universalnähgarn, gemusterte abgepasste Schrägbänder, Handarbeitsscheren, Hemdenknöpfe)

Im "Fussenegger"-Bereich des Shops gibt es Vorhangstoffe, Tischtuchstoffe und Wachstuch als Meterware. (Preise nicht angeschaut, sorry.) Außerdem gibt es viele Herrenhemden (Seidensticker, Arido, Gloriette), etwas weniger Damenmodelle, Herrenunterwäsche und Socken, Handtücher, Bettzeug, Diwanpolster ... (sieht man eh auch auf den Fotos vom Shop)

Bei Josef Otten gibt es vor allem traumhafte Seidendrucke, schöne Drucke auf BW-Satin und BW-Voile, Viskose, Leinen, Rami (!), das meiste davon als Restcoupons (1-2 m, selten mehr), einiges auch als Meterware. Außerdem hatten sie etliche Rollen von sehr schönen Wollstoffen dort, zT auch in waschbarer Qualität. Die Seiden sind lt. der Verkäuferin auch waschbar, sie rät aber jedenfalls zum Seiden- oder Schonwaschgang und am besten die guten Stücke in ein Waschnetz geben oder mit der Hand waschen. In einem Raum steht ein Regal mit Stoffrollen ganz unterschiedlicher Qualitäten, die zT zugekauft sein dürften, da sie nicht ganz ins "Otten-Profil" passen. Da sah ich einfarbige und gemusterte Jerseys, Babycord, Tüll, Futterstoffe usw. Daneben steht die Leiter, damit man sich alles auch aus der Nähe anschauen kann. Im Otten-Shop sind die Rollen und Coupons alle genau beschriftet mit Zusammensetzung und Pflegeempfehlung.
Dralonwatte, ein bisschen Vlieseline, Reißverschlüsse und Nähgarn gibts auch.
Ich könnte dort locker ein paar Tage verbringen, um die Seidenstoffe alle anzuschauen. Denn von den hunderten Coupons ist jeder anders und es kommt offenbar auch alle paar Tage was neues herein. (Leider / glücklicherweise für die Geldbörse / waren es großteils nicht "meine" Farben: Schwerpunkt bei warmen Braun- und Grüntönen, Orange, etwas Rosa, aber das ändert sich sicher je nach Saison.) Man muss auch beachten, dass viele Muster sehr große Rapporte habe, die man bei Modellauswahl und Zuschnitt berücksichtigen muss. (Die Designs werden großteils für die jeweiligen Auftraggeber entwickelt und nicht für den Detailverkauf als Meterware.)
Als ich dort war, war es sehr ruhig und die Verkäuferin hatte Zeit zum Plaudern und hat zwischendurch Coupons abgeschnitten und beschriftet, Rollen eingeschlichtet usw. Sie meinte, dass es am schönen Wetter lag und die Kundinnen da eher wandern oder im Garten arbeiten würden. An anderen Tagen ist der Ansturm so groß, dass sie nur an der Kassa steht.
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Re: ju näht 2016/2017

Beitragvon ju_wien » 07.10.2017 18:44

Was macht man, wenn man sich nicht entscheiden kann, was man wie nähen soll? Richtig: googeln und von einem Thema zum nächsten kommen. So bin ich bei dieser Website gelandet, die so herrlich retro wirkt, dass mir als erstes "aber damals gab es doch noch gar kein Internet" in den Sinn kam http://www.sewingconnection.com/ aber die Anleitungen und Erklärungen sind technisch interessant.
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Re: ju näht 2016/2017

Beitragvon ju_wien » 09.10.2017 13:00

Kein eigenes Werk, sondern in einer Geschäftsauslage gesehen:

schuerze.jpg


Daneben stand "Mit Liebe von Hand genäht". Über den Ort des Fundstücks sei der Mantel des Schweigens gebreitet.
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Re: ju näht 2016/2017

Beitragvon ju_wien » 13.10.2017 08:37

Ich hab mir grad eine Belohnung/Motivation ausgedacht: Wenn es mir gelingt, bis Jahresende noch mindestens 5 Stücke aus *vorhandenen* Stoffen zu nähen, denke ich über diese Nähmaschine nach: http://www.pfaff-wien.at/cms/images/Dow ... _35_42.pdf (in der teureren Variante, wegen des Kniehebels). Schuld ist die Ami-Handarbeitstante, die zB hier https://www.youtube.com/watch?v=W85Y-D7kfcU mit dem Vorgängermodell arbeitet.
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Re: ju näht 2016/2017

Beitragvon ju_wien » 15.10.2017 13:27

Diese Woche noch: 1. Bei meinem schwarzen Anorak den Zipp tauschen. Da ich dafür das Futter vorne raustrennen muss, werde ich die Gelegenheit nützen, ihm auch eine Innentasche zu verpassen.

Vielleicht auch noch diese Woche: einen Rollkragenpulli aus dunkelblauem Pannesamt nähen. Diese Nähwoche ist für mich allerdings kurz, da am Freitag Abend Quartiergäste kommen und ich Wohnzimmer und Gästezimmer frei- und aufräumen muss.


Geschafft habe ich die Innentasche und der alte Zipp ist auch rausgetrennt. Den neuen werde ich in den nächsten Tagen einnähen und der Pulli ist auch auf KW 42 verschoben.
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Re: ju näht 2016/2017

Beitragvon ju_wien » 18.10.2017 05:33

Jetzt gehe ich morgen Abend in einen Nähkurs, in dem wir alles nähen dürfen, was wir wollen und mir fällt nichts ein. :(
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Re: ju näht 2016/2017

Beitragvon ju_wien » 18.10.2017 12:22

Da ich keinen geeigneten Blogsammelthread gefunden habe, poste ich es einmal hier: https://textilegeschichten.net/ ist ein sehr interessanter Blog über Nähen und Handarbeiten aus kulturhistorischer Perspektive.

Und als Gedächtnisstütze für mich selbst: die Plissieranstalt in Wien befindet sich in der Piaristengasse und die Betreiberin heisst Renate Houska.
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Re: ju näht 2016/2017

Beitragvon ju_wien » 22.10.2017 11:28

Heute wäre ja ideales Nähwetter, Nordic Walken haben wir abgesagt, also gut 3 Stunden fürs Nähen gewonnen. Und was mach ich? Heftnähte auftrennen, weil ich zu spät bemerkt habe, dass ich das Dralonvlies beim Einstecken und Heften des RV nicht mit erfasst habe. Na, wenigstens war es noch nicht mit kleinen Stichen 2-fach abgesteppt *hehe*

Und ansonsten finde ich merkwürdige Schnäppchen bei willhaben und im sogenannten Elektrofachhandel. Bei Mediamarkt/Saturn gibts eine Diskont-Overlock von Singer, bei der in dem Kästchen rechts "wird auf Kundenwunsch produziert, Lieferung in 6-8 Wochen" steht. Ja, ganz sicher *rolleyes* Der Wunsch, das Lager klein zu halten, ist verständlich, aber deshalb brauchen sie die Kunden ja nicht für blöd verkaufen.
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Re: ju näht 2016/2017

Beitragvon ju_wien » 22.10.2017 16:38

Bei der alten schwarzen Jacke möchte ich im Saum (statt der bisherigen Kordel mit immer schlenkernten und Geräusche produzierenden Kordelstoppern) einen Gummi einnähen. Habe zwar viele Meter Einziehgummi auf Vorrat, aber nichts Passendes. Daher morgen auf dem Weg ins Büro zum Winkler und dann am Dienstag fertig machen.

Dafür habe ich heute in einer ebenfalls uralten neongelben (gekauften) Windjacke den RV ausgetauscht. Von Billigstkonfektion kann man einiges lernen. Fadenlauf wird überbewertet. Je länger der Stich, desto schneller ist das Zeug fertig genäht und hält trotzdem irgendwie. Nahtzugaben kann man in alle Richtungen legen und irgendwie drübersteppen. Beim Vernähen kann man auch große Zacken produzieren - wer sagt denn, dass die Rückwärtsnaht auf der gleichen Linie wie die zu vernähende Naht liegen muss? Wenn man den Stoff kreativ in Falten legt, passen Anfang und Ende irgendwie zusammen, obwohl die Teile ungleich lang sind. Und wer behauptet, dass eine Querfalte am Vorderteil rechts und links auf gleicher Höhe liegen muss? Symmetrie wird auch überbewertet. *hehe*
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Re: ju näht 2016/2017

Beitragvon ju_wien » 25.10.2017 13:36

ich zitiere mich selbst aus dem alten tagebuch-thread 2015. das habe ich am 29.04.2015 geschrieben:

ju_wien hat geschrieben:ich komme meistens nur samstag nachmittag zum müller. da ist dort die hölle los, es gibt keine wagerl, man kann sich kaum bewegen. da schau ich nur, dass ich 1 dringend benötigten stoff kriege, und wenn ich den nicht in 5 minuten gefunden hab, geh ich ohne raus. aber gestern hatte ich zeit und draussen hats geregnet, also war ich erst einmal froh, im trockenen zu sein :) und es waren viel weniger leute dort als normal. außerdem nichts spezielles gesucht, sondern nur so vage geschaut, welche seiden er hat (ein paar rollen pongé in uni, ein paar rollen taft, aber leider nichts in meinen farben) und ob ich etwas für ein elegantes sommerliches kleid sehe.

gefunden habe ich einen hamsterfellartigen kunstpelz als futter für einen parka, ein paar meter weiße bw-webe und batist für blusen, weißen und mittelblauen seidenponge für 2 blusen, schwarzen kunstseidentaft mit bändchenstickerei für ein abendkleid, einfarbig dunkelblauen viskosesatin für ein kleid oder eine bluse, einen bw-satin in grautönen mit ein bisschen weiß, rot, blau, schwarz und einem muster zwischen mondrian und keith harring, einen querelastischen bw-satin in schwarz-weiß mit einem muster, das aussieht, als hätte man spitze draufgelegt und dann die farbe draufgewalzt, ein blau-weißes bauernkaro in bw-pe-mischung und einen seersucker in weiß, blau, grün. die hellen sachen hab ich zt schon geendelt und gewaschen, der rest kommt in den nächsten tagen dran. bei dem kunstpelz probiere ich zuerst mit einem kleine stück, ob man den waschen kann und den seidenponge wasche ich nicht vor, denn dann ist das zuschneiden noch schlimmer als eh schon.


Verarbeitet habe ich bisher den grau-bunten Seidensatin (für ein Shiftkleid, das ich zu einer Hochzeit getragen und im Jahr drauf bei willhaben verscherbelt habe) und einen Teil des Seersuckers (zu einer Sommerbluse/Tunika). Der ganze große Rest ist noch da *öhm*
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Re: ju näht 2016/2017

Beitragvon ju_wien » 26.10.2017 06:52

Kaum zu glauben, ich bin mit der Reparatur der alten schwarzen Winterjacke fertig. Innentasche eingebaut, RV ausgetauscht, vorher an der Innenseite die abgestoßenen Steppfutterkanten durch ein Ripsband ersetzt/überdeckt, im Saum statt der bisherigen Kordel einen Gummi eingezogen und zwar so, dass man ihn auch wieder rausnehmen kann, ohne die Jacke zu zertrennen, dh innen zwei Schlitze (Knopflöcher) genäht, durch die das Band rauskommt, an den Enden des Gummis Laschen aus Ripsband mit Knopflöchern angesteppt und am Jackensaum zwei Knöpfe, alle Ziersteppungen wieder ergänzt. Fertig. Uff.
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Re: ju näht 2016/2017

Beitragvon ju_wien » 28.10.2017 08:30

Gestern einen Rollkragenpully aus dunkelblauem Pannesamt genäht (Anmerkung: es hat einen Grund, warum der bei Komolka bei den Billig-Angeboten liegt: er ist schrecklich verzogen). Schnitt: Seeberg-Wilhelm Overlock-Buch, Gr. 38. Da noch was übrig war, aus dem Rest das ärmellose Rollkragentop aus La Maison Victor September/Oktober 2017. Das ist auch fertig genäht, ich muss nur noch die Ärmelbesätze mit der Hand ansäumen. Das wären dann Nr. 12 und 13 auf der Jahresliste 2017.

Offtopic: Wenn ich für jede Overlock- und Nähmaschine, die irgendwo in Österreich unbenutzt herumsteht, einen Euro bekäme, könnte ich mir daraum wahrscheinlich eine Villa kaufen. Ich verfolge in den letzten Tagen die willhaben-Angebote wieder genauer und da sind viele Maschinen dabei, wo die Verkäufer nicht nur treuherzig "fabriksneu" und "nie benützt" ("nur zum Ausprobieren ausgepackt ;-)") dazu schreiben, sondern die wirklich unbenützt aussehen und das nach 10, 20, 30 Jahren. Bei ihren Preisvorstellungen vergessen die Anbieter leider, dass die Geräte auch im Schrank altern, Kunststoff spröde wird, Elektronikteile defekt werden können.

Bei Overlockmaschinen kann ich mir lebhaft vorstellen, dass man glaubt, eine haben zu wollen und wenn die Maschine dann auf dem Tisch steht, angesichts der vielen Fäden und Fadenösen und der unverständlichen Gebrauchsanleitung verzweifelt, umso mehr, wenn die Maschine Fadensalat näht. Wenn man dann keine Möglichkeit hat, jemanden um Hilfe zu bitten, dann landet die Maschine eben im Kasten und wird irgendwann vergessen. Aber bei Nähmaschinen? Die sind doch nicht so kompliziert, jedenfalls nicht die typischen "Einsteigermodelle". Warum kauft man sich eine Nähmaschine und näht dann nicht einmal einen Topflappen oder Polsterüberzug?

Nochmal offtopic: Bei der Suche nach einer leichten, preisgünstigen aber trotzdem nicht völlig unbrauchbaren "Reise"-Nähmaschine bin ich auf die Brother Little Angle KD 144 gestoßen. Dabei steht "Geeignet ab 14 Jahren!". Sind Jugendliche heute wirklich so unvorsichtig und uneinsichtig, dass sie nicht auf einer "großen" Nähmaschine arbeiten können? In meiner Schulzeit haben wir mit 9-10 Jahren (1. Klasse Mittelschule) mit Fußtrittnähmschinen genäht, daheim, bei meiner Mutter, habe ich schon viel früher auf der elektrischen nähen dürfen. Und mit 14 sind viele Jugendliche damals in die Lehre oder in die Fabrik gegangen und musste auch lernen, mit Maschinen umzugehen.

https://www.brothersewing.de/da/sewing- ... d=KD144VM1
http://www.naehcenter.co.at/k001u001s001.htm

Diese Bloggerin hat ihre neunjährige Tochter damit nähen lassen, und Mutter, Tochter und Maschine sind offenbar wohlauf. http://neuerstoff.knobz.de/naehmaschine ... on-brother Glaube an die Menschheit wiedergefunden ;-) aber bei den Herstellern frage ich mich schon manchmal, ob sie es mit der Vorsicht nicht ein wenig übertreiben.
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