ju näht 2023

[ju_wien]

Ich beginne hoffnungsvoll ein neues Nähtagebuch.
Heute habe ich mich (selbst, mühsam) soweit vermessen, dass ich einen Hosenschnitt anfertigen kann. Ein vorderes Viertel ist schon fast fertig. Aber jetzt brauche ich nach der vielen Mathematik eine Pause!

Bei "Threads" ist jemand auf die Idee gekommen, die Kolleg_innen zu fragen, was auf ihrer ewigen Wunschliste steht.https://www.threadsmagazine.com/2022/12 ... ping-carts
Die Nähkurse und Workshops in den USA sind für uns eher uninteressant, da die Anreise sich nicht auszahlt. Die Bücher sehen zT interessant aus, aber nur zum Durchblättern, kaufen würde ich sie eher nicht. Eine genau nach meiner Figur angefertigte Schneiderpuppe wäre manchmal praktisch. Aber: die sind erstens sehr teuer (knapp 2000 Dollar), zweitens muss man zum Scannen in die USA fliegen (noch einmal einige Hundert oder eher einige Tausend Euro oder Dollar) und drittens deprimierend: Will ich wirklich so genau wissen, wo meine Fettröllchen sitzen? Außerdem ändern sich meine Maße relativ kurzfristig, je nachdem ob ich mehr laufe oder mehr nasche. Eine ditto wäre also nicht genug ;-)

Das einzige von den Shoppinglist-Vorschlägen, das mich reizen könnte, wäre der Merinojersey. Allerdings würde ich den dann eher in Europa kaufen (und erst, wenn ich einen konkreten Nähplan dazu habe).

[ju_wien]

Grundschnitt für eine Standardhose fertig! Und er sieht sogar ungefähr wie ein Hosenschnitt aus und am Nahtverlauf in Taille und Schritt musste ich nicht viel herumoptimieren

Morgen denke ich dann über Verschluss, Bund und Taschen nach, damit ich den Schnitt fertig machen und die Hose zuschneiden kann.

[ju_wien]

Beim Aussortieren des Näh- und Bastelheftestapels bin ich auf eine Anleitung für einen Dreieckspolster gestoßen, den ich irgendwann einmal nähen will. Ähnlich wie dieser https://www.patchworkstadl.de/anleitung ... ssen?c=385 (und die Anleitung im Heft wurde auch von der Shopbetreiberin beigestellt). Dabei fällt mir wieder einmal auf, dass der Polster direkt gefüllt und zugenäht wird. Das erleichtert das Waschen nicht und das Trocknen und Bügeln erst recht nicht. (Im Heft sind die Polster aber neben Kinderspielsachen fotografiert, waschen wird sich also nicht umgehen lassen.) Wenn sie ein bisschen mitdenken würde, könnte sie auch noch Reißverschlüsse und Inlett verkaufen.

[ju_wien]

Die Boardsoftware ist der Meinung, dass ich den Thread zu selten aktualisiere, nicht mehr unter den "aktiven Themen". Also: Wegen Besuchs alles vom Tisch geräumt und aus dem Gedächtnis gestrichen. Gestern wieder hervorgeholt, da morgen mein Nähkurs beginnt und ich eventuell die Hose nähen könnte. Aber dann war es schon zu dunkel.

Heute habe ich beim Um- und Aufräumen einen alten Polsterüberzug gefunden, aus dem ich schon lange ein Geschirrtuch machen wollte. Einfach die Knopfleiste und die Nähte abschneiden (reißen), die löchrigen Teile auch wegreißen und das übrig gebliebene Rechteck endeln. Da ich mit der Overlock zuletzt die Strickjacke repariert hatte und der Wollfaden im Greifer für sonst nichts verwendbar ist, war sie schon ausgefädelt. Also einfädeln und endeln. Auf halber Strecke fiel mir auf, dass die Nadeln nun aber wirklich endlich getauscht werden sollten (Geräusch und Stichfehler). Das Austauschen der Nadeln ist das einzige, was bei meiner Overlock nicht ganz leicht und schnell geht. Extrem fummelig. Außerdem ist die Box mit dem Originalzubehör und Werkzeug unauffindbar. Die ist so groß, dass A5 Hefte rein passen und ca. 15 cm hoch, also eigentlich nicht ganz winzig. Aber verschollen. (Auch nicht irrtümlich bei der Pfaff Coverlock gelandet oder bei der BLCS.) Es gibt ja mehr kleine Schraubendreher und Pinzetten usw. im Haus, also dann irgendwie doch die Nadeln eingesetzt, wieder eingefädelt und das Stück Stoff fertig geendelt. Heureka! 1. Nähprojekt des Jahres abgeschlossen.

Dann ist mir eingefallen, dass ich ev. auch die Softshellweste im Kurs nähen könnte. Beim Anpassen von Oberteilen brauche ich mehr Hilfe als bei eine Wanderhose. Softshell im Kasten bei den anderen Stoffen gefunden, den Katalogschnitt, den ich mir damals dazu gekauft hatte, *nicht*. Auch andere Katalogschnitte, die ich mir in den letzten 2 Jahren bestellt hatte (sowohl Burda als auch aus Übersee), sind wie vom Erdboden verschluckt. Man soll einfach nie, NIE den Tisch abräumen, auch nicht, wenn Besuch kommt ;-)

[ju_wien]

Beim Herrichten für den Nähkurs bemerkt, dass ich ein langes Lineal mitnehmen soll und das nicht in meine Nähtasche passt. Also rasch einen Lineal- und Schneiderwinkeltransportbeutel genäht.

Der Westenschnitt ist aufgetaucht und ein paar andere auch (nicht alle, an die ich mich erinnern kann). Die Box mit dem Overlockzubehör ist noch nicht aufgetaucht.

Meine Werke 2023:
1. Geschirrtuch (upcycling)
2. Schneiderlinealtransportbeutel (aus Resten von Melitas Houssen)

[ju_wien]

Gestern im Nähkurs den Schnitt für die Softschellweste rauskopiert und mit der Kursleiterin die nötigen Änderungen besprochen. Dann habe ich die Teile aufgelegt und gesehen, dass mir da viel Stoff übrig bleibt und daraufhin auch noch die Ärmel und die Kapuze kopiert.
Zu Hause habe ich dann nach passenden (dh regenfesten und bügelfreien) Stoffresten gesucht, da ich den Verschluss der Kapuze anders machen möchte als in der Anleitung und außerdem auch einen Untertritt samt Kinnschutz für den Reißverschluss nähen möchte und die Taschenbeutel auch nicht aus dem dicken Softshell, sondern einem dünneren, aber festen Stoff. Reißverschlüsse habe ich in allen Farben und Längen, aber einen 55 cm langen teilbaren in Schwarz oder Dunkelgrau natürlich nicht. Außerdem überlege ich noch, ob ich mir in die Ärmel so Windschutzschläuche mit Daumenloch einsetzen will. Dazu bräuchte ich einen Polyirgendwasjersey entweder in Dunkelgrau, Schwarz oder einer Kontrastfarbe.

Heute noch eine zweite Tasche für große Lineale, Schneiderwinkel und eine große Zeichenpapierrolle genäht, diesmal mit einem langen Riemen, damit ich sie wie einen Seesack tragen kann.

Spätestens morgen muss ich die Nähsachen wegräumen und die Fäden und Flusen aufsaugen, da am Samstag Besuch kommt.

Meine Werke 2023:
1. Geschirrtuch (upcycling)
2. Schneiderlinealtransportbeutel (aus Resten von Melitas Houssen)
3. Schneiderlinealtransportseesack (aus Resten von Melitas Houssen)

[ju_wien]

Gestern war noch einmal Besuch da und heute kann ich die Nähsachen wieder herausholen. (Hoffentlich finde ich alles. )

Hier eine nette einfache Bluse mit einem etwas anderen Schnitt https://www.threadsmagazine.com/2023/01 ... low-blouse - sollte man auch selbst konstruieren können.
Seltsam: beim Hersteller hat die Bluse eine andere Schlitzform als bei Threads https://sewingworkshop.com/shop/Willow- ... p474773096

[ju_wien]

... (Overlock) ... Außerdem ist die Box mit dem Originalzubehör und Werkzeug unauffindbar. Die ist so groß, dass A5 Hefte rein passen und ca. 15 cm hoch, also eigentlich nicht ganz winzig. Aber verschollen. (Auch nicht irrtümlich bei der Pfaff Coverlock gelandet oder bei der BLCS.)

Die Box ist aufgetaucht - hurra! FTR: im Nähmaschinenkasten, in der unteren Lade. Dort hatte ich zwar schon kurz reingeschaut, aber die Box nicht richtig identifiziert

Dafür suche ich seit gestern ein weißes Sackerl, in dem ein schwarzer Rock mit Gummibund herumkugelt. Den Gummibund könnte ich nämlich für die Transformation eines alten Nicki-Overalls in eine Haushose brauchen. (Und der "Rock" ist einfach eine Stoffbahn, aus der ich eigentlich ein Oberteil nähen wollte, aber dann brauchte ich spontan eine Verkleidung und es wurde ein bodenlanger Rock draus.)

Mit der Hosenschnittkonstruktion bin ich noch nicht weiter, aber immerhin habe ich die Teile nach dem Wegräumen wieder gefunden

[ju_wien]

Die Dirndlrevue kostet schon 24,50!

[ju_wien]

Dank einer Anfrage im Forum habe ich ein bisschen nach Sattlermaschinen mit Dreifachtransport gesucht und dabei eine Maschine speziell zum Nähen von Kricketbällen gefunden! http://www.sieck.de/maschinen/naehmasch ... odukt=9379 - ich habe zwar keine Ahnung, wie und woraus Kricketbälle genäht werden müssen, aber die Maschine sieht hübsch aus und wäre ideal für schwer zugängliche Stellen. Allerdings dürfte sie einen 400 Volt Motor haben, zum Kaufpreis kommt also ggf. noch der Preis für den Umbau dazu.

Tipp an Mitlesende: Wer sich für Ledernähen interessiert und gelegentlich im Osten Österreichs ist, sollte einen Besuch bei der Schuhmanufaktur Reiter in Süßenbrunn einplanen. Einen Teil der Maschinen kann man vom Wanderweg aus durch die Fenster sehen, aber ein- bis zweimal im Jahr gibt es ein Open House mit Führungen (und Handwerksmarkt und Picknick im Innenhof und Abverkauf). Da kann man auch aus der Nähe zuschauen, wie an den Maschinen gearbeitet wird und Fragen stellen.

[ju_wien]

Es ist immer wieder gefährlich, wenn ich für andere Leute Nähmaschinen suche (zB für Hundehalsbänder, die ich selbst nie nähen werde). Fundstück, das mir durchaus eine Überlegung wert scheint: Fa. Binder (in Passail, Steiermark) hat eine handelsübliche Brother M240ED mit kleinem Stickrahmen für gängige Knopflöcher programmiert https://www.naehbinder.at/de-at/online- ... er-m240ed/
Um knapp über 1000 Euro ist sie natürlich um ein Hauseck günstiger als diverse Knopflochautomaten (von denen man außerdem 2 benötigt, wenn man abwechselnd Wäscheknopflöcher und Augenknopflöcher machen will), vom Platzbedarf ganz zu schweigen. //Update: Hier stand: "Und zum Nähen kann man sie auch noch verwenden." - Nein, es ist eine reine Stickmaschine.

@Platzbedarf: ich gehe fast jede Woche vom Bahnhof Wien Mitte über die Landstraßer Hauptstraße zum Rochusmarkt und zurück. In das Geschäftslokal des ehemaligen Handschuhgeschäfts ist kürzlich eine Änderungsschneiderei eingezogen. Die haben in dem winzigen Lokal vier oder fünf Maschinen mit Industrietischen aufgestellt! (Schnellnäher, Überdecknaht AKA Covermaschine, Overlock und noch welche, die ich von draußen bisher nicht identifizieren konnte). Platz für einen Zuschneidetisch oder ordentlichen Bügeltisch haben sie allerdings nicht und die Anprobekabine ist mit Vorhang rundherum direkt neben dem Eingang in der Auslage untergebracht.

[ju_wien]

Ich sollte meine alten Nähtagebücher immer wieder durchlesen. Auf dieser Seite viewtopic.php?f=72&t=6870&p=123859&hilit=Knopfl%C3%B6cher#p123859 habe ich mich mit dem Schnittbogen aus der Nationalbibliothek und dem Zackenkleid beschäftigt. Beides ruht sicher vor Staub und Blicken in einer Kartonrolle ;-)

Aktuell markiere ich bei den Teilen für eine Softshelljacke grad so ziemlich alles mit Heftfaden, da die Kreidestriche sich gleich wieder abwischen. Wenn ich zügig nähe, stört das nicht so sehr, aber ich soll ja erst einmal zur Anprobe heften und genäht wird dann in der nächsten oder übernächsten Kursstunde. Bis dahin habe ich vergessen, wo ich welche Nahtzugabe angeschnitten habe und wo die Saumlinie und die Taschenöffnungen waren.

[ju_wien]

Und in den alten Nähtagebüchern sind auch Ausflüge mit Stoffeinkaufen notiert: 2015: edles Leinen aus dem Mühlviertel viewtopic.php?f=72&t=5547&hilit=Knopfl%C3%B6cher&start=345#p116013

Und Überlegungen zu einem Pfoad mit schnitttechnischen Hinweisen der lieben Insa-ana viewtopic.php?f=72&t=5547&start=360#p116136

Und zu einer Bluse mit weiten Ärmeln und Biesen aus der Dirndlrevue von 1992 viewtopic.php?f=72&t=5547&start=360#p116155

Und diese Art Poloverschluss könnte ich übungshalber einmal nähen viewtopic.php?f=21&t=6901&p=121824#p121820 (Das Kleid ist eher nichts für mich.)

[ju_wien]

Habe ich schon gesagt, dass mein Softshell (aus Baden) sehr dick und sehr fest ist? Stecknadeln gehen kaum durch, Heften ist ein wahres Vergnügen Immerhin habe ich die Seitenteile mit den Vorder- und Rückenteilen verbunden, die zwei Rückenteile verbunden, Schulternähte, Seitennähte zum Teil mit der Hand, zum Teil mit der Maschine geheftet, Armlöcher, Halsausschnitt, Saumlinie markiert. Fertig für die Anprobe!

[ju_wien]

Also: Anprobe vorbei, der Oberteil passt sehr gut. Den Ärmel habe ich vorsichtigerweise zunächst aus einem Molinorest genäht und das war gut, der sollte nämlich am Oberarm etwas weiter sein.

Gestern habe ich dann auf Stoffresten von dem Softshell herumprobiert: normale Nähte (2 Stofflagen) funktionieren problemlos. Absteppen (3 Stofflagen, da ich die Nahtzugabe auf eine Seite lege) ist ein etwas anderes Kapitel. Da muss ich erstens am Start nachhelfen und zweitens gibt es immer wieder Stichfehler (kleine Schlingen an der Unterseite, lockere Stiche). Ich bin noch am Experimentieren mit allerlei Nadeln. Da ich für die Maschine Industrienadeln System 1738 benötige, gibt es die erstens nicht überall und zweitens sind die Bezeichnungen ganz anders als bei den Nadeln für Haushaltsnähmaschinen. Für Softshell empfehlen manche Quellen Universalnadeln Stärke 90 oder 100, andere empfehlen Microtexnadeln. Bei Industrienadeln wird aber nicht nach Material (Jersey, Microtex, Stretch, Jeans ...) unterschieden, sondern nach Spitzenform und die "Übersetzung" ist nicht immer ganz leicht, da zB SES und SUK (kleine und mittlere Kugelspitze) für Maschenwaren, also Jersey und für Jeans empfohlen werden https://www.schmetz.com/de/industrienae ... ndspitzen/

SPI (spitze Rundspitze) dürfte am ehesten den "Microtexnadeln" entsprechen. Die sind aber in Wien nicht lagernd und ich habe nur welche in recht dünn (75 nM). Also einen Besuch im Onlineshop von Bänninger gemacht und eingekauft. Ein paar Sachen habe ich dann wieder aus dem Warenkorb geschmissen, da es sinnfrei ist, Nadeln in 70 und 80 zu kaufen, wenn ich gleichartige in 75 auf Lager habe und weil kleine Plastikboxen für jeweils 10 Nadelbriefe zwar für Ordnung in der Lade gesorgt hätten, aber auch die Versandspesen von rund 16 auf über 40 Euro raufgeschnalzt hätten. Da bleibe ich lieber bei meinen Ferrero-Rocher-Boxen

Nach dem Schneeräumen werde ich mich dann auf den Weg zum Nähcenter Egelwolf machen und dort ein paar Nadeln und Wonderclips und sonstiges Zeug von der ewigen Einkaufsliste erwerben. Und morgen komme ich vielleicht zum Nähen

Und dann auch noch ausprobieren, wie gut es funktioniert, die Nahtzugaben nicht auf eine Seite, sondern auseinander zu steppen. Das muss dann halt extrem präzise werden, weil ungleich breite Absteppungen keine Zierde sind.