von ju_wien » 18.06.2018 14:48
Da ich noch diese Woche eine Wanderhose brauche und mit dem Selbernähen derzeit nicht so schnell bin, bin ich heute in *das* Wander- und Bergsportgeschäft in Wien gegangen (Bergfuchs, Kaiserstraße). Dort gibt es tatsächlich eine große Auswahl, auch mehrere Modelle in Kurzgrößen (ich bin nur 162 groß und normal lange Hosen sind mir zu lang, kürzen kann mühsam werden, wenn die Hosen Reißverschlüsse an den Beinen, Wind- und Schneefänge etc haben oder gefüttert sind).
Eine Hose zu finden, die zu meiner Figur passt und angenehm zu tragen ist, war trotzdem nicht einfach (von Farbe und Preis rede ich da noch gar nicht). Bei manchen Marken ist mir Gr. 36 um den Bauch noch zu weit, bei anderen sitzt Gr. 38 wie die sprichwörtliche Wursthaut, eine Hose war als Gr. 38 angeschrieben, ich hatte aber soviel Luft, als wäre sie eher 48 oder größer. Etliche Hosen sind aus hochelastischem Material genäht und sitzen um Po und Oberschenkel wie Leggings. Die hatten aber auch noch mehrere RV-Taschen, in die man genau nichts stecken kann, weil sich selbst ein ordentlich gefaltetes Taschentuch durchdrückt. Außerdem ist das Zeug schon im klimatisierten Laden an den Schenkeln geklebt. Damit bei Sonnenschein einen Berg rauf zu latschen, stelle ich mir als Marter vor. Eine Hose die von Schnitt und Material her angenehm gewesen wäre, gab es leider nur in Gr. 40 und die saß um den Bauch so locker, dass sie runterrutscht, wenn ich meine Schlüssel einstecke oder die Hände in die Hosentaschen stecke.
Die Hosentaschen sind überhaupt ein Kapitel für sich. Ich fände ja eine Mischung aus leicht zugänglichen (Einschub-) Taschen und aus verschließbaren Taschen sinnvoll, damit man einerseits rasch mal zu einem Taschentuch oder Labello kommt und anderseits Schlüssel, Handy, Kompass usw nicht verliert. Die Hersteller sehen das offenbar anders und bauen zT nur offene oder nur verschlossene Taschen ein. Und es ist nicht einmal so, dass die Hosen mit den wenigsten Taschen auch die billigsten wären (was ich ja einsehen würde, Taschen einnähen kostet Material und vor allem Zeit).
Was mir sonst noch aufgefallen ist und ich mir für die Eigenkonstruktion merken muss: manche Hosen sind im Rücken etwas höher geschnitten. Das ist bei Sportarten, bei denen man sich oft bückt oder ein Bein hebt, sinnvoll, weil der Rücken (und Po!) bedeckt bleibt. Andere haben genau an dieser Stelle einen Elastikbund, der bei der ersten Bewegung nach unten rutscht.
Manche von den abzippbaren Hosen haben im unteren Teil noch einen RV in der Seitennaht, damit das An- und Ausziehen auch mit angezogenen Schuhen funktioniert. Bei zumindest einer Hose sind diese RV aber so kurz, dass sie nur am unteren Ende aufgeht und an der engsten Stelle genau nicht ;-)
Manche Hosen sitzen an den Oberschenkeln hauteng, auch an den Knien noch eng, sind aber unten so weit, dass man Gefahr läuft, beim Gehen hängen zu bleiben. Hab ich schon gesagt, dass die Designer ihre Wunderwerke zur Strafe einen Tag lang tragen müssen sollten?
Witzig (na, eher halblustig) finde ich, dass die Hersteller bei knappen Shorts dazu schreiben, dass das Material UV-Schutz 50 oder so bietet. Dass der größte Teil der Beine raussteht, ist wurscht ;-)