Beim Durchlesen fiel mir auf, dass meine Reihung ganz anders aussieht. Eine Nähmaschine braucht man, klar, aber eine eigene Steppstichmaschine fällt für mich unter "nice to have" und sicher nicht unter "verwende ich dauernd".
Einen Zick-Zack-Apparat besitze ich auch (hier vorgestellt: http://pfaff-133-k-0-11a.blogspot.com/2 ... einer.html) und nach kurzer Eingewöhnung funktioniert er auch, aber längere Zickzacknähte würde ich damit nicht nähen und Jersey schon gar nicht. Nettes Gadget für Liebhaber alter Mechanik, aber definitiv nix, was man kaufen muss.
Bügeleisen: Nona. Dass man bei beschränktem Platz (und Budget) lieber ein universell verwendbares Haushaltsbügeleisen als eine Profi-Dampfstation mit schwerem Dampfbügeltisch mit Absaugvorrichtung nimmt, kann ich auch nachvollziehen. (Ich liebe meinen Profi-Bügeltisch, außer, wenn ich ihn einmal wegräumen muss.)
Spitzenwender, Amboss, Bügelkissen: Als Spitzenwender verwende ich je nach Größe der Spitze und Empfindlichkeit des Materials und je nachdem, was mir als erstes in die Hände fällt: die Spitze einer Nähschere, einen Plastikbrieföffner, den ich vor Jahren als Werbegeschenk erhielt, eine Stricknadel, eine Stecknadel. Bedarf für einen extra gekauften Spitzenwender sehe ich nicht.
Der Amboss kommt aus der Herrenmaßschneiderei und wird dort verwendet, um Nähte in Wollstoffen präzise auszubügeln. Vor einiger Zeit fand ich einen günstigen gebrauchten und habe zugeschlagen. Ich könnte aber nicht behaupten, dass ich ihn oft verwende. Für Leute, die jedes Jahr mehrere Kostümjacken oder Wollmäntel nähen *und* genügend Platz haben, dass sie ihn in der Nähe des Bügeltisches griffbereit aber staubgeschützt aufbewahren können, ist er eine nette Ergänzung der Nähutensilien, für alle anderen rausgeschmissenes Geld (40 - 80 Euro, je nach Bezugsquelle und Ausführung). Zum Ausbügeln von Nähten eignen sich übrigens ganz einfache Rundholzstäbe aus dem Baumarkt hervorragend (Kosten: ca. 1 - 5 Euro, je nach Dicke und Material) und die kann man leicht wegräumen.
Bügelkissen sind praktisch zum Ausbügeln von Abnähern und Wiener Nähten, vor allem bei engen, taillierten Modellen. Sollte man sich IMO früher oder später zulegen, wenn man ernsthaft schneidert. Man kann aber auch ein Handtuch passend zusammen rollen, um es als Bügelkissenersatz zu verwenden.
Rollschneider: besitze ich, weil hier im Forum soviel davon geschwärmt wurde, verwende ich aber nur sehr selten. Zum Schneiden von schmalen Streifen (Schrägbändern etc.) wäre er an sich praktisch, aber meistens brauche ich längere Streifen und da wird es dann mühsam, obwohl ich eh eine relativ große Schneidmatte dazu habe. Für Patchworkerinnen und BH-Schneiderinnen ist er sicher sinnvoller als für mich.
Seidenorganza-Bügeltuch? Besitze ich nicht, kann daher nicht sagen, ob es nützlich ist. Da ich seit ca. 60 Jahren ohne auskomme, ist es wahrscheinlich nicht essentiell. Suchmaschinen finden es auch nicht, jedenfalls nicht auf Deutsch, auf Englisch findet man eine Quelle bei etsy, die ein "handgemachtes" Seidenorganzabügeltuch anbietet. Ich besitze seit vielen Jahren zwei durchscheinende Bügeltücher, die sehr praktisch sind, wenn man beim Bügeln oder Dämpfen genau sehen muss, was man tut. Die sind aber sicher nicht aus Seide und es gibt sie so nicht mehr zu kaufen. Die aktuellen Bügeltücher von Prym sind zwar leicht transparent und aus Baumwolle am Rand eingefasst, was hübsch aussieht und das Ausfransen verhindert, aber beim Bügeln sehr unpraktisch ist, weil sich die Ränder durchdrücken! Besser: eine Stoffwindel, ein ausgedientes Leintuch (je öfter gewaschen und durchgelegen, desto besser) oder gelegentlich 1/2 Meter BW-Mull oder BW-Organza (Organdi) kaufen.
Die Idee, eine Blindennadel (self threading needle) zum Vernähen von Fäden zu verwenden, muss ich mir merken. Allerdings käme ich nie auf die Idee, Knöpfe mit der Maschine anzunähen. Zum "normalen" Nähen sind die Blindennadeln nur ein Notbehelf, denn sie bleiben leicht im Stoff hängen, ziehen Fäden usw.
Nadeleinfädler: mit zunehmendem Alter wichtiger, aber leider kommt man bei der Maschine schlecht so dazu, dass der Faden dann richtig eingefädelt ist und bei feinen Nadeln funktionieren sie nicht.
Konenhalter: sinnvoll, wenn man Industriekonen auf der normalen Haushaltsnähmaschine verwenden will. Habe ich mir vor einigen Jahren gekauft, verwende ich aber nur gelegentlich, da ich für die meisten Näharbeiten doch lieber genau passende Nähgarne verwende und da reichen 200 m Spulen reichlich.
Die Wendenadel (tube turner) bin ich bei willhaben glücklich losgeworden, nachdem sie sich als mäßig brauchbar rausgestellt hat.
Feine Stecknadeln (silk pins) sind nicht nur für Seide sinnvoll, sondern vor allem für Jersey und Stretchstoffe. Und für alle anderen Stoffe kann man sie ebenfalls verwenden. Ich kaufe also seit Jahren nur mehr extra feine Stecknadeln. Dickere braucht man höchstens für Möbelstoffe und dann besorgt man sie projektbezogen.
Da wüsste ich gerne, welches Material sie genau meint und wie sie es verwendet. Vliesofix ist für fummelige Applikationsarbeiten nützlich und auch, wenn man andere kleine Stoff- oder Futterteile flächig fixieren will, aber es macht den Stoff steifer, als "Ersatz für Heften" also nur mit Vorsicht zu genießen, umso mehr, als man es von empfindlichen Stoffen nicht mehr ablösen kann. Inge Szoltysik-Sparrer erwähnt in ihrem "Nähgesetz"-Buch ein Bügelvlies, das sie im Salon als "Hexenspucke" bezeichnen, weil es Problemfälle rettet, aber sie schreibt keine Handelsbezeichnung dazu.Double-sided fusible web: It’s for when you’re too lazy to baste.