Futter fürs Faschingskostüm

Welcher Stoff wofür? Wie funktioniert das mit den Kam Snaps?
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Futter fürs Faschingskostüm

Beitragvon ichthys81 » 05.02.2019 21:17

Diesen Fasching soll ich Prinzessinnenkleider nähen.
Das Material ist ein griffiger Taft, als Futter soll ich laut Anleitung Futterstoff verwenden. Ich habe noch nie Prinzessinnenkleider genäht: Wenn der Aussenstoff recht schwer und griffig ist, braucht es dann noch ein Futter?
Ich bin nicht so begeistert, so einen rztschigen Stoff zu verarbeiten.

Was meint ihr?

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Re: Futter fürs Faschingskostüm

Beitragvon ju_wien » 06.02.2019 06:06

Kommt darauf an, was das Futter bewirken soll

Wenn es nur dazu da ist, dass die Innenseite "schön" ist, kannst du es dir bei einem Faschingskostüm ersparen.

Füttern würde ich es eigentlich nur, wenn der Außenstoff kratzt oder sonst unangenehm am Körper ist. (Aber dann weigern sich Kinder sowieso, das Zeug anzuziehen, egal wieviel Arbeit drinnen steckt.)

Andere Gründe für Füttern können sein: damit der Rock nicht an den Strümpfen klebt (bei Kinderkleidung meistens egal), bei Jacken und Mänteln: damit man beim An- und Ausziehen leichter rein- und rausrutscht, um Kleidung wärmer, oder winddichter zu machen, damit ein dünner Stoff mehr "Stand" bekommt, damit ein dünner Stoff nicht so durchsichtig ist. Bei Seide oder Wolle damit der Oberstoff weniger schweiß und Hautfett abbekommt. Das fällt aber bei einem Faschingskostüm alles weg.

Taft kratzt nicht, Taft klebt meistens nicht, Taft hat genug Stand und transparent ist er auch nicht. Futter also IMO unnötig.

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Re: Futter fürs Faschingskostüm

Beitragvon ichthys81 » 06.02.2019 10:46

DANKE für die rasche Antwort!

Ich hätte vorher genau die Nähanleitung lesen sollen: mit dem Futterstoff wird die Ausschnittkante überstürzt... *rotwerd*
Dann hab ich zwar viel rutschiges Material, aber dafür brauche ich keinen Halsausschnittstreifen annähen!

Aber gut, dass ich jetzt die Funktion vom Futter kenne! *cookie*

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Re: Futter fürs Faschingskostüm

Beitragvon Zora » 06.02.2019 12:38

Also mein Tipp: Futter ist besser zum Verstürzen von ärmellosen Kleidern und Ausschnitten als ein Belegstreifen, weil wenn der Stoff sehr steif ist dann kannst du bügeln, wie du willst, es steht immer komisch ab :/
Als Futter kann man ja alles mögliche nehmen, das muss kein teurer Futterstoff sein :D

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Re: Futter fürs Faschingskostüm

Beitragvon ju_wien » 06.02.2019 17:06

ichthys81 hat geschrieben:Ich hätte vorher genau die Nähanleitung lesen sollen: mit dem Futterstoff wird die Ausschnittkante überstürzt...
Dann hab ich zwar viel rutschiges Material, aber dafür brauche ich keinen Halsausschnittstreifen annähen!


OK, ein ganzes Kleid doppelt zu nähen, nur damit man sich das Einfassen des Halsausschnitts erspart, ist auch eine Möglichkeit ;-) Bei Burda fand ich das in den letzten Jahren immer wieder, ob sinnvoll, sei dahingestellt, denn mit etwas Pech blitzt dann am Ausschnitt der Futterstoff raus. Konfektionskleidung wird auch oft so gemacht (weil's schnell geht).

Zum Versäubern des Halsausschnittes: Formbesatz (-blende) oder Schrägband (aus dem Taft geschnitten oder aus einem passenden anderen Schrägband). Bei Schrägband gibt es wieder zwei Möglichkeiten: einfassen oder außen ansteppen und nach innen wenden und dann feststeppen. Eventuell auch: Nahtzugabe abschneiden, Kante versäubern (geht mit Zickzack wahrscheinlich leichter als mit der Overlock in den engen Kurven) und dann ein Zierband drüber nähen (Spitze, Pailletten, Perlen, Samt, was Prinzessinen halt so tragen - wobei: Pailletten könnten am Hals kratzen, da lieber Vorsicht).

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Re: Futter fürs Faschingskostüm

Beitragvon Zora » 06.02.2019 18:07

Beim Versäubern mit Innenfutter hat man eben nicht das Problem, dass man den Beleg noch einmal rundherum annähen oder anheften muss. Ich nähe bei Kleidern nur das Oberteil als Futter weil ich finde, dass es mir als Rock relativ wenig bringt, ich hatte auch noch nicht das Problem, dass die Röcke an der Strumphose anpappen.
Wenn der Schnitt nicht so kompliziert ist finde ich es nicht schlimm (meine größten Hürden beim Nähen sind eigentlich nur die Schnittpuster abpausen, der Rest macht dann wieder Spaß.)

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Re: Futter fürs Faschingskostüm

Beitragvon ju_wien » 06.02.2019 20:44

Zora hat geschrieben:Beim Versäubern mit Innenfutter hat man eben nicht das Problem, dass man den Beleg noch einmal rundherum annähen oder anheften muss.


Das funktioniert am einfachsten mit einer "Stütznaht" oder "Sicherungsnaht": man bügelt die Nahtzugaben zum Besatz und steppt den Besatz an den (beiden) Nahtzugaben fest. Dann bleibt der Besatz brav innen liegen, ohne, dass man ihn extra festnähen muss. Gleichzeitig ist das eine Sicherung gegen Ausfransen.

Was sinnvoller u/o einfacher ist, hängt natürlich auch vom Stoff und vom Verwendungszweck des Kleides ab. Wenn es häufig gewaschen und gebügelt werden soll, ist eine fest angenähte Einfassung oder Blende schlauer, wenn es ein bisschen Festigkeit brauchen kann, ein Futter. Andererseits sind gefütterte Sachen wieder mühsamer zu bügeln.

Wenn es nach Maßsalon (oder guter Konfektion) aussehen soll, verarbeite ich auch gefütterte Kleider mit Besätzen an Hals- und Armausschnitten, sei es, auf die gute alte Methode, wo die Ausschnitte zuerst mit den Besätzen verstürzt werden und dann das Futter anstaffiert wird oder auf die Konfektionsmethode, wo man die Besätze auf das Futter steppt und dann das Kleid mit dem Futter verstürzt.

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